Von Terry, Jackie und Frankie…11.05.2009
Gangsterfilme im allgemeinen und Mafiafilme im besonderen zeichnen sich durch eine gewisse Länge aus. Man nimmt sich Zeit, die handelnden Personen genau zu charakterisieren, es gibt einen Haufen Nebenfiguren, die Handlung an sich ist nicht sehr verzwickt, sondern steuert mit der einen oder anderen Überraschung auf ein geradliniges Ende zu. Daher muß man für Filme dieses Genres eine gute Portion Geduld mitbringen und darf keine ausufernden oder häufigen Actionszenen erwarten, indes eher lange Dialoge über Stil, Essen, Manieren, Freundschaft und Ehre. Das ist nicht schlecht, hängt natürlich im Erfolgsfall sehr stark von den Darstellern ab, kann aber doch den einen oder anderen Nerv kosten, wenn die Story so überhaupt nicht in Gang kommt.
Und dieser Film ist leider so ein Fall, zudem eine der Hauptfiguren irgendwie nervt, was aber eine sehr subjektive Bewertung darstellt – aber dazu sind Filmkritiken ja auch da. Terry kommt nach vielen Jahren zurück nach New York, der alte Ire, aufgewachsen dereinst im Viertel Hell’s Kitchen. Er trifft alte Freunde wieder seinen besten Kumpel Jackie und dessen Bruder Frankie. Frankie nun ist aufgestiegen zum Boss der Irischen Mafia, kooperiert mit einem italienischen Don und lebt fein sauber außerhalb von New York. Terry verdingt sich in Farnkies Organisation, verliebt sich in Frankies Schwester und hat ein gutes Leben, viel Bier, Zigaretten und Whisky. Aber Terry ist kein Gangster, sondern Undercovercop…und das kann Freundschaften zerstören. Soweit kommt es aber nicht, denn Frankie opfert alles, sogar seinen Bruder, um der Kooperation willen – für Terry der legendäre Anlaß, den Dienst zu quittieren und Rache zu nehmen.
Das ist ein recht ruhiger Film, gerade in der ersten Stunde, in der nicht sonderlich viel geschieht. Wie auch, müssen sich doch die alten Freunde erst einmal wieder kennenlernen, die Jugendliebe eingeführt und die Parteien vorgestellt werden. Anfänglich ist das schon recht interessant, aber irgendwann möchte man der Regie ein kerniges „voran!“ zurufen, denn gerade die Liebesgeschichte bremst die Story doch recht aus. Und auch Gary Oldman, dauerhaft schmierig in der Rolle des Jackie, ist mehr Qual als Freude, wird aber durch das gut aufspielende Duo Penn und Harris wettgemacht. Hier und da gibt es auch kurze Actionsequenzen, und wenn dann gegen Ende des Films die Fronten geklärt und die Würfel gefallen sind, darf man sich auch auf mehr Action und Spannung freuen. Insgesamt aber ist mir der Film zwanzig Minuten zu lang, teils langatmig, zum Ende aber packend, brutal und spannend.Und was bleibt haften? Der wirklich faszinierende Showdown bei der Parade…7/10.