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"Born to be wild" - wie oft hört und liest man das? Der "spirit of freedom" scheint allgegenwärtig zu sein, bei uns als Wunsch, in Amerika als Ausdruck eines gesellschaftlich und kulturellen Selbstverständnisses. Doch nach diesem Motto frei und unbeschwert in den Tag hinein leben, Abenteuer zu erleben, offen für neues zu sein kommt doch eher selten vor. Verhärmt gehen wir ausgetretene Pfade, erledigen stoisch täglich dieselben Pflichten und fragen uns am Ende wie das Leben eigentlich zu uns war und was wir aus unserem Leben gemacht haben.

Midlife crisis? Oh nein. Sowas ist eher irgendwann eine "bevor ich zur Rente gehe Krise". Hier setzt Walt Becker mit seiner Komödie an und läßt vier betagte Männer aufbrechen zu neuen Ufern. Raus aus dem trauten Heim der Familie, raus aus dem Berufsalltag und einfach mal in den Sonnenuntergang hineinfahren. Natürlich stilecht mit der Harley, natürlich stilecht mit der schwarzen Lederkluft und natürlich genauso stilecht mit einem coolen Gang-Namen.

Leider ist das alles halb so cool: die Männer sind nicht mehr die jüngsten und alles andere als taffe Rocker. So ist es eine Frage der Zeit und logisch vorhersehbar bis sie mit den Auswüchsen des prüden amerikanischen Familienlebens aneinander geraten (nackt baden), vor dem homophoben Polizisten flüchten und sich letztlich mit einer richtigen Rockerbande anlegen. Klischees werden hollywoodgerecht bedient: Außenseiter Dudley findet letztlich doch noch eine Freundin, die Rockerbande wird erfolgreich vertrieben und Bobby kann sich endlich bei seiner Frau durchsetzen.

Harmlose Späße, paar nette Gags und wenig überraschende Momente - eine Familienkomödie für den verregneten Samstag nachmittag mit guten Schauspielern, die trotz ungewöhnlicher Zusammensetzung gut harmonieren. Tim "more power" Allen, John Travolta, Martin Lawrence und William H. Macey als Quartett sorgen für die Gags und Ray Liotta kann mal wieder erfolgreich böse sein.

Leichte Kost die schmeckt aber nicht unbedingt satt macht.

(5/10)

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