Bei Born to be Wild durfte man nach dem Trailer schon gespannt auf die Vierer-Comedy-Gang sein. Imposante Namen doch steckt auch etwas dahinter? In Wild Hogs aka Born to be Wild geht es um 4 vom Leben ständig fertig gemachte Männern, die mitten in ihrer Mid-Life Crisis stecken. Während der eine gerade eine Scheidung bewältigt hat und merkt, dass er komplett pleite ist, kommt der andere einfach nicht mit seinem doch sehr langweiligen Leben klar. Einzige Freude in ihrem Leben scheint der wochentliche Ausflug der Wild Hogs zu sein, eine kleine Bikergang, bestehend aus den vier Freunden. Auf einem ihrer Ausritte, überlegen sie sich, ob es nicht für ihr Leben gut sein würde, einmal einen richtigen Road Trip bis an die Küste zu unternehmen. Nach anfänglichen Zurückhaltungen willigen alle ein und das große, freie Leben wartet auf sie. Doch es gibt auch Gefahren in der Freiheit.
Wie schon anfangs erwähnt posed der Film unglaublich mit den 4 großen Stars. Zum einen die waschechten Comedians wie Tim Allen und Martin Lawrence und zum anderen die Filmstars John Travolta undWilliam H. Macy. Tim Allen macht als zwar eigentlich recht erfolgreicher Zahnarzt einen klasse Eindruck, ähnlich wie in seiner Erfolgs-Serie Hör' mal wer da Hämmert. Es ist vorallem seine sehr gute Ausstrahlung, die seiner Rolle Leben einhaucht. Manche Szenen erinnern auch sehr an die Rolle des Tim Taylor den Heimwerkerkönig (Ich sag nur das Grunzen^^). Allerdings würde ich ihn persönlich nicht zum besten des Quartetts wählen. Martin Lawrence spielt einen verheirateten Klempner, der sich von seiner Frau wirklich alles sagen lässt und überhaupt keine Courage besitzt, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Für Lawrence ist diese Art von Rolle ein wirkliches Geschenk, weil er unter seinen Kumpels immer wieder sehr coole Sprüche bzw bissige Antworten parat hat, sich aber gegenüber seiner Frau wie ein Kind zu seiner Mutter verhält- ja keine Wiedersprüche geben. Vorallem die szynischen Reaktionen auf gesagtes sind absolutes Highlight seines Charakters. Fast schon vergleichbar zu seiner genialen Rolle in Bad Boys. Auch William H. Macy macht einen glanzvollen Eindruck. Als schüchternder Computer-Programmierer kommt er immer wieder in sehr verzwickte Situationen, in denen er nicht weiß wie er sich verhalten soll, fast schon wie ein Kind, welches immer seine Mutter fragen muss, was es zu tun hat. Dieses Verhalten baut zwischen ihm und dem Publikum sofort ein sehr gites Verhältnis auf, und man hofft für ihn, dass er es irgendwann einmal schafft, über seinen eigenen Schatten zu springen. Eine wahrlich superbe Leistung gibt John Travolta als ehemals erfolgreicher, jetzt bankrotter Abenteurer ab. Seine Rolle impliziert eine zwiegespaltene Persönlichkeit, welche zwar unter allen Umständen zeigen will, dass er der Erfolgreiche in der Gruppe ist, allerdings auch stark daran zu nagen hat, dass das mit der Realität wirklich nichts mehr zu tun hat. Vorallem seine Gefühlsausbrüche sind immer wieder einen Lacher wert.
Wie man es bei dem großen Staressemble erwarten dürfte, fallen die Witze eigentlich durchweg sehr positiv aus. Das liegt vorallem an der Aufteilung der Comedyanteile an die verschiedenen Schauspieler. Den Slapstickteil hat man an Macy gegeben, währen die gelassenen Sprüche das Hauptmittel von Lawrence sind. Das Zusammenspiel der Stars funktioniert also prächtig. Auch die Nebenrollen sind sehr gut besetzt und stehen den Hauptrollen in fast nichts nach. Bestes Beispiel ist Ray Liotta als Gangleader der Del Fuegos, welche eine aggressive Bikergang ist. er überzeigt durch seine sehr markante Mimik und ein überzeugendes Äußeres. Die Witze sind im großen und ganzen gut, auch wenn sich die Spanne nicht über den ganzen Film hinweg halten kann. Während Anfangs und zum Ende hin die Witze wirklich sehr gut sind, kommt es vorallem im Mittelteil des Films immer wieder zu langen Pausen zwischen guten Szenen. Hier geht viel von der guten Comedyathmosphäre verloren.
Wie bei den Komödienelementen verhält es sich auch bei der Geschichte nicht sehr viel anders. Während zu Beginn sehr stark auf die gute Beschreibung der Charaktere geachtet wird und zum Abspann hin die Geschichte ein durchweg akzeptables Ende beschreibt, kränkt die Story im Hauptteil des Films stark. Obwohl die schönen Panoramen der verschiedenen Bundesstaaten einiges an Atmosphäre bieten, schaden sie dem Film mehr als sie ihm helfen würden. Diese Szenen nehmen viel Schwung aus dem Film und machen ihn zeitweise sogar langweilig. Glücklicherweise sind das nur ca 15 Minuten im Film, und diese können durch den guten Rest sicherlich aufgewogen werden.
Mit Born to be Wild, kommt ein Film für Fans des Freeride Genres, gemixt mit einer ordentlichen Portion Comedy. Glänzende Schauspieler machen aus dem Film etwas besonderes und der Soundtrack ist jedem Rockfan ans Herz gelegt. Leider kann der Film die Qualität nicht immer auf hohem Niveau halten und verliert hin und wieder den roten Faden, aber ansonsten ist einem Komödienspass nichts entgegenzusetzen.
FAZIT: 7/10