Review

Ganz netter Thriller mit allerhand Ungereimtheiten…10.01.2009

Lance Henriksen verdient sein Geld leider kaum mehr in Großproduktionen. Schade, denn der Mann hat etwas, das vielen Fachkollegen fehlt – Ausstrahlung. Die kommt im vorliegenden Fall auch zum Tragen und hilft ein wenig über die vielen logischen Handlungsfehler und Anschlußlücken hinweg. Henriksen spielt einen Mann namens Jimmy, der eines schönen Tages einen anderen Mann namens Eddie kidnappt und in der Mojavewüste aussetzt. Eddie hat keine Ahnung, warum er die fiesen Spiele mitspielen muß, die Jimmy für ihn ersonnen hat, er weiß nur soviel: sollte er nicht stur Richtung Norden laufen, sterben seine Frau und seine Tochter. Und auch wir wissen nicht viel mehr, die Motive hinter Jimmies Handlungen werden erst zum Schluß des Films deutlich – und hier kehrt sich die Verteilung der Bösewichtrolle um.

Aber…man merkt wieder einmal, daß das Budget des Films begrenzt gewesen ist. Nun, einen Teil haben die wenigen Darsteller bekommen, der Rest ging wohl für Reisen in die Wüste drauf. Dem Drehbuchschreiber hat man wohl leider nur eine Cola spendieren können, denn das Drehbuch hat eklatante Schwächen und beruht zum großen Teil auf einer Mischung aus Zufall, Für-Dumm-Verkaufen und Bitte-Nicht-Nachdenken. Das ist schade, denn wie so oft in letzter Zeit ist die Ausgangssituation des Films eine gut ersonnene Idee, man macht halt nur wieder viel zu wenig daraus und läßt die notwendige Sorgfalt fehlen.

Dabei geht es um das gute alte Thema des legendären Anlasses, hier Tod einer Familie, der alle Formen von Bosheit gutheißen kann. Aber mit der Logik ist es nicht weit her…Eddie marschiert ohne Wasser tagelang durch die Wüste und sieht dabei nie schlechter aus, Eddie sollte Sonnenstich um Sonnenstich haben, aber nein, Eddie wird einen ganzen Tag lang eingegraben und guckt in die Sonne, aber statt dabei das Gehirn weichgekocht zu bekommen ist er gleich wieder frisch dabei. Und anscheinend hat die Zweirebesetzung nicht gereicht, denn man fügt noch schnell drei Drogenhändler mit dazu, deren Pfad Eddie zufällig kreuzt, mitten im Nirgendwo. Und leider ist die Auflösung des Treibens auch hastig heruntergekurbelt, kurz nicht aufgepaßt und schon ist der Film vorbei. Es bleibt nur ein Happen für Zwischendurch…spannend, aber mit zu vielen Fehlern - 6/10

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