Der Magier Chris Johnson hat die Fähigkeit, einige Minuten in die Zukunft zu blicken. Diese benutzt er oft illegalerweise in Spielcasinos, um seine finanziellen Engpässe zu beenden. Mit der Zeit kommen immer mehr Menschen hinter sein Geheimnis, unter anderem auch das FBI, denen Chris bei der Verhinderung eines Terroranschlags helfen soll.
In Next wird wieder mal ein Philip K. Dick Roman, the golden Man, benutzt, aber im wahrsten Sinne des Wortes verwurstet. Mit der Originalstory hat der Film schon mal gar nichts zu tun außer der visionären Gabe zwei Minuten in die Zukunft zu lugen, was aber mit fortschreitender Laufzeit sich gerne selbst widerspricht und die interne Logik munter ad absurdum führt.
Die Story beginnt zunächst mal sehr verheißungsvoll, indem Chris durch seine mentale Verstrahlung seinen Häschern auf clevere Weise aus einem Casino entkommt und seine Gabe dabei geschickt ausnutzt. Was dann aber im sehr langen Mittelteil geboten wird ist unter aller Kanone. Der Arme ist nämlich schrecklich verliebt in eine Unbekannte, von der er mal visioniert hat, Auftritt Jessica Biel und ein Gewitter an schmalztriefenden Dialogen und Kitsch ohne Ende. Dazu kommen noch ein Haufen Unsympathlinge vom FBI, deren Methoden und Benehmen auch nicht gerade den Dienstvorschriften entsprechen.
Die Hauptstory ist dabei auch ziemlich Kokolores, irgendwie ist der russischen Föderation eine 10Tonnen Atomknallfrosch abhanden gekommen und ein paar nicht näher spezifizierte Terroristen wollen diese in Amerika einsetzen. Wer die sind, was sie für Ziele verfolgen und wer dahintersteckt interessiert das Drehbuch genau so wenig, wie die aufgesetzte Liebesgeschichte den Zuschauer. Klar das unser Held lieber sein Schnucki beschützt, anstatt mit seinen tollen Fähigkeiten, die sich auch schon mal auf Stunden Länge ausbauen lassen, die Bedrohung verschwinden zu lassen. Das seine Matratze bei der Explosion auch in hübsche Atome gespalten wird, spielt auch keine Rolle. Lieber Drehbuchschreiber, setzen sechs.
Die Grundidee dabei ist eigentlich sehr gut und wenn man sie nicht grundlegend verhunzt hätte, könnte Next sicher ein guter SciFi-Thriller sein, so aber langweilt man sich eher in die nahe Zukunft hinein, da hilft auch das plötzliche Geballer am Ende nicht mehr viel. Immerhin sind die Darsteller soweit ok, nicht gut aber akzeptabel, die CGI paßt auch soweit und immerhin vermied man das Puderzuckerende, das ich befürchtet habe. Ändert aber nix das Next ein Pseudoblockbuster bleibt, der völlig zurecht auch an der Kinokasse Schiffbruch erlitt.
3/10