Review

Next please.

Das war so das Erste, was mir nach dem Anschauen dieser anderthalb Stunden verschwendeter Zeit so einfiel. Gut, dass ich mir den nur zum Ausleihen habe aufschwätzen lassen - im Kaufhaus mache ich um DVDs nach 1999 meistens ja eh nen großen Bogen.

Normalerweise kann man sich bei 08/15 Actionreißern aus Hollywoods Moderne ja zu 99% sicher sein, das am Ende die Guten sowieso gewinnen und alles ganz toll und happy ausgeht. In dieser Verhunzung eines Philip K. Dick - Romanes sind es nicht 99%, sondern 100%, denn Nicholas Cage ist total cool und kann 2 Minuten in die Zukunft sehen und weiß eh alles. Steigert die Spannung natürlich ins Unermessliche. An jeder Ecke mangelt es an Erklärungen, wäre wahrscheinlich auch zuviel verlangt gewesen... also musste ich mich doch über diverse Kacke wundern, die einem da so aufgetischt wird. Zum Beispiel find ich's voll Kokolores, dass der tolle Hauptdarsteller durch seine Zukunftseinblicke jedes auch nur so kleinste Detail erkennt und deswegen perfektestens Kugeln und Bäumstämmen ausweicht (andauernd!) oder sich in einer großen Halle auf einmal wie eine Amöbe zerteilt und das gesamt Gelände auf Fallen usw. erkundet. All das nur, weil er dazu in der Lage ist, seine Zukunft zu sehen?

Und obwohl Jessica Biel Eyecandy hoch 10 ist, bleibt der Rest vollkommen öde. Die Figuren passen wunderbar in jedes Stereotypenschema hinein, und das Drehbuch wirkt alles andere als einer Literaturvorlage entnommen. Was den Actionpart betrifft, könnte man durchaus noch das Prädikat „akzeptabel" vergeben, doch leider war ich zu dem Zeitpunkt, wo es richtig abging schon ziemlich angepisst davon, dass der Hellseher mit der Scheiss-Frisur durch das Szenario mit Bleifaktorverhältnissen mit Beirut-Niveau spaziert als wärs ´ne Wattwanderung - und dann noch jeden FBI-Agenten herummanövriert und zum perfekt getimten Abknallen instruiert, sodass der Film gleich noch ne Spur unspektakulärer wird. Perfektes Beispiel sind die als Fallen platzierten Sprengladungen, von denen Cage eine nach der anderen vorweg nimmt - und es sind zig Stück, obwohl es schon bei der ersten unspektakulär war...!

Am coolsten und schönsten (neben Jessicas Lächeln) sind noch so die Anfangsmomente im Casino und der Gastauftritt von Peter Columbo" Falk, der allerdings auch ganz schnell wieder um ist. Die Szenen mit den FBI-Vögeln wirken vollkommen zweidimensional, und alles Drum Herum hat null komma gar nix Außergewöhnliches - keine Stimmung, keine schöne Filmmusik, nicht eine einprägsame Szene. Nicholas hat neben seiner 2-Minuten-Vorschau leider wieder mal nur seine übliche Steinmiene am Start und Julianne Moores verzweifelte Versuche, die toughe Mademoiselle vom FBI zu geben, schlagen bei mir in ein total gegenteiliges Bild um.

Lieber das Buch dazu lesen, macht echt mehr Sinn diesmal. Oder zum 1.895zigsten Mal den Blade Runner anschauen, wenn wir schon bei Philip K. Dick sind. So Filme mit Zeitänder-Scheiss gehen doch eh immer in die Bux.

Details
Ähnliche Filme