Review

Stell dir vor, du könntest jederzeit 2 Minuten in die Zukunft sehen. Und du könntest das dann ändern. Wäre das nicht genial? Dich könnte nichts unangenehm überraschen. Du wüßtest immer, wer an der Tür, wer am Telefon ist, denn du nimmst einfach in der Zukunft ab, und wenn es Mama ist - dann nimmst du halt nicht ab, wenn es wirklich klingelt. Du hättest nie einen ärgerlichen Verkehrsunfall oder würdest im Regen stehen. Okay, bei den Lottozahlen nützen dir die 2 Minuten Vorsprung nichts, aber am Roulettetisch schon...Nicolas Cage ist in Next ein kleiner, eher unbekannter Zauberkünstler in Las Vegas, der mit dieser Gabe gesegnet ist. Er hat jedoch erkannt, dass es sehr von Vorteil ist, seine Fähigkeit unauffällig einzusetzen, die Leute zwar zu verblüffen, jedoch nicht zu erschrecken und sich auch am Spieltisch nur immer das zu besorgen, was er gerade braucht. Dennoch ist Julianne Moore auf ihn aufmerksam geworden und sieht es als Bundesagentin als ihre Pflicht an, diesen übersinnlichen Superhelden unter ihre Obhut zu nehmen - schließlich könnte er von entscheidender Wichtigkeit sein, wo doch gerade ein Atombombenanschlag im Großraum L.A. angekündigt wurde.

Doch der denkt gar nicht dran sich erwischen zu lassen, ist den Verfolgern immer 2 Minuten voraus und will eigentlich nur herausfinden, wer die geheimnisvolle Frau aus seiner Vision ist, die er immer wieder sieht und doch nie trifft...
Er trifft sie schließlich in attraktiver Form von Jessica Biel, es ist natürlich seine große Liebe, und am Ende geht es darum, seine Traumfrau zu retten, den Agenten zu entkommen und den Atombombenanschlag zu verhindern. Na dann mal los, Nic...

Lee Tamahoris Film ist echt toll und macht Spaß anzusehen, weil die Ideen und deren Umsetzungen neu und außergewöhnlich sind. Okay, so neu auch nicht, denn als Vorlage diente eine Story von keinem Geringeren als Philip K. Dick, dem SF-Autor, der uns bereits die Vorlagen für Blade Runner, Total Recall, Minority Report und Paycheck lieferte.
Man weiß nie genau, ob man gerade im Jetzt oder im Gleich ist, und wird ständig von neuen Varianten der Wirklichkeit überrascht. Allein die Szene, wie Nic seine Traumfrau findet und nun ausprobiert sie anzusprechen, ist zum Schreien komisch. Er spielt in der Zukunft alle Möglichkeiten durch, bis sie ihn schließlich nicht abblitzen lässt. Ist schon von Vorteil, wenn man immer genau weiß, was man zu einer Frau sagen muss...Die Special Effects sind nicht immer perfekt, aber das macht nichts. Das Budget für Tamahori war sicher kleiner als bei Stirb an einem anderen Tag oder xXx 2. Die visuelle Umsetzung jedoch, wie ein Mensch die nahe Zukunft nach dem richtigen Weg auslotet, ist brillant. Und das völlig überraschende Ende erwischt einen so eiskalt, dass man ein bisschen enttäuscht ist. Man wünscht sich, der Film würde noch ein Stündchen weitergehen...

Ein schöner Film, spannend, lustig, überraschend, mit Herz und Action und einer tollen Idee.
Sehr zu empfehlen.

(Filme und Mehr - www.olaflux.com)

Details
Ähnliche Filme