Es ist garnicht so einfach zu wissen was auf einen zukommt.
Wenn ich Next mit einem Satz zusammen fassen müsste wäre es wohl oben genannter.
Nicolas Cage, der nach meiner Meinung nach wie vor alles verkörpern kann, spielt hier den melancholischen Magier Chris, der tatsächlich einen Zauber beherrscht: Er kann 2 Minuten in die Zukunft sehen, aber nur in die, die auch ihn selbst betrifft.
Klingt interessant, ist es auch. Die Umsetzung der Zukunftsvisionen ist hervorragend. Meist weiß man garnicht, dass man zu diesem Zeitpunkt nur eine Vision sieht, insofern ist der Überaschungsfaktor jederzeit gegeben.
Ein paar Schmunzler sind hierbei ebenfalls gegeben, wenn unser Protagonist beispielsweise an sein Herzblatt Liz (Jessica Biel) ankuppeln will und die "Liste" der Möglichen Ausgänge seiner Kontaktaufnahmen durchgeht.
Effektreich gehts zu wenn Chris vor einer Kugel ausweicht oder einem fallenden Tankwagen ausweicht. Ist so gesehen auch sinnvoll, denn er weiß ja wo die Kugel oder der Wagen auftrifft.
Spannung wird erzeugt, wobei diese meist auf einer Ebene bleibt. Zu schnell sind manchmal die Wechsel zwischen Visionen und Realität.
Von großen Special Effects darf man nicht ausgehen. Die Möglichkeit Effekte durch die Visionen einzubinden wurde genutzt, halten sich aber in einem überschaubaren Rahmen.
Was leider zu kurz kommt ist die eigentliche Rahmenhandlung. Terroristen haben eine Atombombe entwendet und das FBI jagt diese, steht aber im dunklen. Genau dafür brauchen sie Chris' Gabe in die Zukunft zu sehen. Natürlich wissen diese nicht, dass er diese Art der Vorhersehung EIGENTLICH garnicht kann. Aber das wird im Laufe des Films geklärt.
Etwas zuviel wird Zeit der Charakterbeschreibung von Chris und der Romanze zwischen Chris und Liz gewidmet. Hier wäre weniger mehr gewesen, denn dadurch kommt die Action sehr kurz. Diese entfaltet sich erst in der zweiten Hälfte des Films, wenn Chris vor dem FBI und den Terroristen flüchtet oder dem FBI als Berater zur Seite steht, wobei letzteres ungewollt komisch wirkt.
Leider ist das Ende sehr offen gelassen. Liebend gerne hätte ich gewusst, wie sich Chris Entscheidung denn nun wirklich auswirkt bzw. wofür er sich entschieden hat. Denn diese Möglichkeit war ihm wohl gegeben. Aber anscheinend wollten die Regisseure garnicht, dass man weiß wie es nun endgültig ausgeht. Die Botschaft, dass eine andere Entscheidung eine andere Zukunft bewirkt sollte wohl reichen.
Allgemein darf man diesem Film nicht allzu viel abverlangen. Am besten garnicht viel drüber wissen, dann machts am meisten Spaß. Die Spannung geht leider sehr schnell verloren, wenn man weiß was als nächstes passiert, ein weiteres mal gucken wird den Unterhaltungsfaktor also sehr bremsen.
So gesehen ein Geheimtip.
7 / 10