Eine Sammelklage gegen Universal wegen geistiger Verbrechen an die
Menschheit wäre noch das kleinste Übel, was man der Produktionsfirma
wünschen kann. Die Ernsthaftigkeit, mit der sich "Next" verkaufen will,
grenzt an eine Frechheit und man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr
heraus. Wäre lustig, wenn Kino oder DVD kein Geld kosten würde. Ist es
aber nicht und somit nominiere ich "Next" hiermit zur Gurke des Jahres.
Gurke, weil im logikfreiem Universum der 4 ( VIER !! )
Drehbuch-Verschreiber genaueste forensische Analysen ein paar Stunden
nach dem Mordfall vorliegen, weil trotz einer Funknetzsperre 1 Minute
später ein Autokennzeichen per Handy durchgegeben werden kann, weil es
einer jungen, hübschen Frau egal ist, dass ihre "grosse" Liebe ein
desillusionierter Soziopath sein könnte, aber über die Tatsache, dass
er sie vorher "gesehen" hat, tief bestürzt ist. In diesem Universum
brauchen Terroristen kein Motiv, der Zuschauer keine Erklärung über die
wechselnde Spanne der "zeitlich begrenzten Voraussicht" und Nicolas
Cage keine Frisur. Nachdem Magier Johnson am Ende einen ( welchen
eigentlich? ) Fehler gemacht hat, schleicht sich der Film mit einem
Twist, der dem ganzen die Krone aufsetzt aus der inhaltlich
hanebüchenen Verantwortung.
Einzig die rasante Flucht aus dem Casino zu Beginn ist gelungen und die
verschiedenen Annäherungsversuche Johnsons im Café haben
Murmeltiertag-Charme. Ausserdem muss man einräumen, dass trotz viel
CGI-Einsatz die Actionszenen solide inszeniert sind. Leider
relativieren sich diese guten Ansätze wieder, denn im Grunde ist "Next"
ein logischer Offenbarungseid mit namhaften Stars, einem grossem Budget
und einem talentfreiem Regisseur. Taugt also nicht mal als Partyfilm.
Schade...next please...
Achso, zwei Geistesblitze hatten die Macher anscheinend doch. Köstlich
ist der Spruch "Incoming", bevor Cage den Kinnhaken einsteckt und
witzig ist das Aufblitzen des Abspann-Endes, bevor der Abspann beginnt.