Robert Kurtzman. Welches Lustzentrum im Gehirn eines jeden Horrorfans macht bei diesem Namen denn keine Freudensprünge? Immerhin bescherte er uns neben seinen Manschfähigkeiten in der KNB FX Group auch noch Perlen wie „Wishmaster“. Also Gründe genug sein neustes Werk „The Rage“ zu genießen, oder auch nicht?
Der nicht mehr ganz dichte Wissenschaftler Dr. Vasilienko ackert an einem Serum mit dem Namen „Rage“. Dieses Serum verwandelt Menschen in blutdurstige Monster. Allerdings läuft nicht alles nach Plan. Ein Versuchsobjekt büchst aus und dient als Futterspeise für eine Horde Geier, die nun ebenfalls mutieren und Jagd auf die umliegende Bevölkerung machen. Pech für eine Gruppe Jungvolk, die nach einem Slipknot-für-Arme Konzert genau in das Beutschema der Vögelchen passen.
Meine Neugier stieg als ich das erste Mal von „The Rage“ hörte. Nur leider wurde meine Neugier auch bitter bestraft, denn „The Rage“ ist ziemlich in die Hose gegangen. Alles fängt bei der recht öden Story an, wobei die Rahmenhandlung um Dr. Vasilienko noch in Ordnung geht. Die Geiernummer und der Plot um die Deppenteenies gehen aber nun wirklich nach hinten los.
So sucht man Sympathieträger vergeblich und die Szenenabfolgen sind wirklich lächerlich. Unterstützt wird dies noch durch die teils unglaublich schlechten Computereffekte. Sogar simpelste Autofahrten wurden dermaßen mies umgesetzt, dass man sich das vor der Leinwand abgefilmte Auto wieder herwünscht. Weiterhin bleibt es schleierhaft, wie man die Geier, die ja eine nicht unerhebliche Rolle im Film spielen, dermaßen mies tricksen kann. Egal ob aus Latex oder Bits und Bytes bestehend, können die Viecher keinen Moment überzeugen. Leider drückt zusätzlich der saubillig wirkende DTV Look auf die Motivationsbremse beim Zuschauer. Wenn man „Wishmaster“ mit „The Rage“ vergleicht, dann liegen da Welten zwischen. Fast würde man meinen, die Filme wären in umgekehrter Reihenfolge gedreht worden.
Immerhin gibt es aber von der Goreseite ordentlich die Kelle. Insgesamt wird ziemlich schön in Einzelteile zerlegt, nur hier und da fallen wieder misslungene Computereffekte auf. Im Großen und Ganzen bleibt aber Kurtzman seiner Einstellung zu handgemachten Effekte treu.
Wie auch in seinen bisherigen Filmen hat er die eine oder andere für Horrorfans interessante Persönlichkeit in den Film geschmuggelt. Angeführt von Andrew Divoff, spielt auch des Horrorfans bekanntester Eisverkäufer Reggie Bannister eine kleine Rolle und darf sogar einen „Phantasm“ Joke bringen. Ansonsten spielen aber leider nur beknackte Doofköppe mit. Insgesamt ist das leider zu wenig.
Fazit: Enttäuschender Ausflug ins Splattergenre. Zwar gibt es in der ungeschnittenen Fassung einiges an Blut zu bestaunen, die eigentliche Unterhaltung bleibt aber auf der Strecke.