Starship Troopers (1997)

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Dann lest mal weiter.

Ein weiterer umstrittener Film vom Skandalregisseur Paul Verhoeven ("Basic Instinct"). Diesmal gibt es allerdings keine vieldiskutierte Beinüberschlagszene, bei der die Reward-, Forward- und Standbildtasten bis zur Unendlichkeit strapaziert werden, sondern harte und blutige Kost aus dem All. Denn die Bugs sind längst unter uns.

Irgendwann in ferner Zukunft herrscht zwar unter den Menschen Frieden, doch diese werden von bösartigen Killer-Insekten aus dem All angegriffen und somit heißt es, sich gegen diese zu wehren. Dabei darf so ziemlich jeder von 3-99 helfen und in die Armee eintreten. Jeder leistet eben seinen Beitrag. Im Mittelpunkt stehen allerdings ein paar Freunde, die gerade das College absolviert haben und sich nun zum "Wehrdienst" melden. Darunter befinden sich Johnny Rico und Carmen Ibanez. Ersterer meldet sich zur mobilen Infantrie, wohingegen Carmen den Dienst im All wählt, wo sie tonnenschwere Raumschiffe durch die Gegend kutschieren soll. Bis jetzt waren diese ein Paar, doch plötzlich greifen die gefährlichen Bugs an und sie werden zwangsweise getrennt. Von nun an heißt es, gegen die Insekten an verschiedenen Fronten vorzugehen. Nur leider werden diese vom intellektuellen und den Menschen hirnaussagenden Brainbug gesteuert, wodurch der Krieg gegen die übermächtig erscheinenden Killerinsekten noch aussichtsloser erscheint.

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- Gesellschaftskritik

- Splatterorgie

- Tabubrüche

Das Alles vereint Paul Verhoeven in "Starship Troopers" und teilweise erscheint es nicht sonderlich verwunderlich, dass dieser Film in den 90ern für einigen Wirbel sorgte. Denn mit Menschenleben hat man es hier nicht so. Hier wird geviertelt, auseinandergerissen, gequält, verbrannt und auch schon mal eine Hinrichtung angepriesen, die live im Internet zu sehen ist. Im Gegensatz dazu wird zensiert, wenn Kühe oder Bugs gefoltert werden. Natürlich nicht, weil das Gezeigte so brutal ist, sondern ganz einfach aus satirischen Gründen. Auf das Leben der Leben wird geschissen. Dass anderer Lebewesen erscheint wichtiger.

Auch zu Beginn des Films frägt man sich ein wenig. Ein paar Soldaten stehen vor Kindergartenkindern, die gefragt werden, wer von ihnen denn eine Waffe halten möchte. Denn auch Kinder werden bereits für die Armee ausgebildet und somit ist er nicht erstaunlich, wenn gegen Ende ein paar Jugendliche herbeigerufen werden, um gegen die Bugs zu kämpfen. Und wer nicht spurt, wird eben kaltgemacht.

Fragwürdig ist hierbei nur, was Verhoeven im Endeffekt damit erreichen wollte. "Starship Troopers" ist atemberaubendes Popcorn-Kino für Erwachsene, das steht außer Frage. Satirisch, makaber, explosiv, actionreich, voller Gewalt und kurzweilig. Die Effekte sind über jeden Zweifel erhaben, über die Dialoge lässt sich dies nicht sagen. Vielmehr ist der ganze Film mehr Satire als Splatterorgie, aber andererseits wird zu viel Gewalt und zu wenig Satire gezeigt, was ihn doch wieder zum brutalen Menschen-Zerstückel-Fest macht. Ich persönlich kann es drehen und wenden, wie ich will, auf einen rechten Schluss komme ich nicht. Aber vielleicht ist das ja auch gar nicht nötig und man soll sich auch gar keine Gedanken darüber machen.

Somit bleibt "Starship Troopers" ganz einfach gestricktes Unterhaltungskino mit recht brutalen Szenen, die aber in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um Bugs handelt, die diese Gewalt an den Tag legen, eher comichaft rüberkommen. Die Indizierung mag im Vergleich zu anderen Filmen sicherlich richtig sein, doch die Gewalt schockt hier nicht, auch wenn sie meistens selbstzweckhaft ist. Sie wird eben doch als Art Mittel für die Unterhaltung hergenommen. Wenn einem Soldaten der halbe Kopf weggeschossen wird und ein Kamerad anschließend, als eine Art Running Gag, "Sanitäter!" schreit, dann sieht man mal wieder, wie klein hier ein solch Menschenleben geschrieben wird.

Was aber auch ganz klar gesagt werden muss, bei all dem Kultstatus, den der Film bis jetzt erreicht hat, an Actionklassiker wie "Stirb Langsam" oder "Lethal Weapon" kommt "Starship Troopers" auch nicht zu der Zeit heran, zu der er eigentlich spielen soll. Denn spätestens beim dritten oder vierten Mal Anschauen zeigt der Film erste Abnutzungserscheinungen. Das mag normal sein und nicht schlimm, aber ein Zeug zu solch zeitlosem Meisterwerk wie eben genannte Filme hat "Starship Troopers" nicht, auch wenn man ihn ewig in Erinnerung behalten wird. Er ist für mich ganz einfach nicht DER Kracher, als der er immer bezeichnet wird.

7,5/10 Punkte