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Bis heute regieren Menschen die Welt. Bis heute…

Seit sein kompromissloses Ritterepos "Fleisch und Blut" gnadenlos an der Kinokasse gefloppt ist, hat Paul Verhoeven die bittere Wahrheit zwischen die Bilder gelegt. Nach seinen Mega-Actionkrachern "Robocop" und "Total Recall" und dem Psycho-Thriller "Basic Instinct", wurde sein erotisches Täuschungsspiel "Showgirls" ein Mega-Flop und so renovierte der Meister seinen Ruf durch einen blutigen Kriegsspektakel und inszenierte die Verfilmung von Robert A. Heinlins "Starship Troopers" über einen zukünftigen Erdstaat, in dem nur Soldaten Grundrechte besitzen.

Schon der Einstieg ist klasse: Mit bitterem Sarkasmus präsentiert man uns ein paar Werbespots, die zum fröhlichen Soldatentum aufrufen, danach gibt’s einen Live-Bericht vom fernen Planeten Klendathu, wo eine wilde Schlacht mit den Riesenkäfern tobt, bei der so mancher Soldat und auch der Berichterstatter von den Bugs zerstückelt wird. Nach dem grauenvollen Kriegsgewirr wird der Zuschauer erst mal ein Jahr zurückversetzt, auf die letzten Highschool Tage einer Klasse. Hier werden dann auch die wichtigen Darsteller präsentiert: Casper Van Dien ("Omega Code") als Johnny Rico, Denise Richards ("Wild Things") als dessen Freundin Carmen, die superbe Dina Meyers ("Saw") als Dizzy Flores und Neil Patrick Harris als Carl der Streber. Dazu kommt noch Patrick Muldon ("Black Cat Run") als Zander, der den ewigen Konkurrenten darstellt, mit dem der Held in den Kampf treten muss.
Sie alle landen beim Militär, nicht nur weil ihr einarmiger Lehrer Rasczak (Michael Ironside, "Total Recall"), ihnen predigt wie wichtig es sei, sein Leben für die Gemeinschaft zu opfern, sondern eher aus Liebesgründen: Johnny will vor allen dienen, weil Carmen dient, und Dizzy scheint dienen zu wollen, weil Johnny dient.
Die Ausbildung ist hart, und die meisten machen sie, weil ohne nachweisbare Grundausbildung kaum Berufswege offen stehen. Nun zertrümmert Verhoeven die Illusion der unbeschwerten Soldaten und setzt sie einer erbarmungslosen, ultrabrutalen Armeewelt aus, bei der es nur Durchhalten oder den Abgang durchs Tor der Feigheit gibt.

Der Film zeigt die Unmenschlichkeit, aber er brandmarkt sie nicht, denn später, wenn die Soldaten in den grauenvollen, blutigen Krieg geworfen werden, würden sie keine Sekunde überleben, wenn sie keine abgebrühten, hartherzigen Hunde wären, die so instinktiv wie wilde Tiere reagieren. Was dann passiert ist ein grandioses Actionmassaker das seines gleichen sucht. Denn Splatterfans kommen hier voll auf ihre Kosten und kriegen haufenweise blutige Effekte mit massig Shoot-Outs an den Kopf geworfen. Zudem geht es hier Kampf um Kampf und es treten auch gigantische Explosionen auf. Doch der Film hat auch kritische Ansätze, da es auch eine Satire über Medien und Krieg ist.

Fazit: Regisseur Paul Verhoeven hat mit "Starship Troopers" ein rasantes und extrem brutales Actionspektakel der Extraklasse mit einer Fülle von irrsinnigen Effekten, einer klasse Story und superben Darstellern inszeniert. Popkornkino vom aller Feinsten!

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