Blutige Science Fiction Filme haben bei Regisseur Verhoeven schon eine gewisse Tradition, wobei man allen Sarkasmus, Gesellschaftskritik und sonstige Finessen attestiert.
Allerdings macht es Verhoeven einem wirklich nicht leicht ihm dieses Anliegen vollends abzukaufen, vor allem nicht bei dem allseits gelobten „Starship Troopers“.
Das Problem hierbei ist, dass kein konkretes Ziel oder eine Intention geboten wird, sondern nur latente, unpräzise Ansätze, tendierend in alle Richtungen.
Gewisse Grundzüge von Ironie und Parodie sind sicherlich vorhanden, man nehme beispielsweise den plakativen Patriotismus im Kampf gegen überdimensional große Käfer. Auch dem Militarismus kann man etwas abgewinnen, weil die übertriebene, allgemeine Begeisterung dafür schon einen Anflug von Ironie aufweist.
Trotzdem gibt es auch hier Kritikpunkte, denn konkret wird es nie und die Frage auf wen sich alles bezieht, bleibt ungeklärt. Von allem etwas, aber stets unausgereift!
Ob Patriotismus, vielleicht in Bezug auf Amerika, die NS-Uniformen, eventuell ein Vergleich zum Nazi-Regime; es bleibt schlichtweg spekulativ und die Kritik auf die Welt zu beziehen, ist absurd, weil es historisch nie einen Anlass für derartige, globale Beanstandungen gab.
Letztendlich basiert die Begeisterung für den Film auf visuell gelungene, heftige Ballereien und derbe Blutorgien im Kampf zwischen Menschheit und Käfern. Einigen genügt das auch als pure Unterhaltung, aber es ist nur allzu verständlich, dass nicht jedermann daran Gefallen findet.
Unterirdisch spielen alle beteiligten Schauspieler, obwohl die Parodie teilweise auch deshalb funktionieren mag. Casper van Dien ist der Klischee Zögling reicher Eltern, die ihm ein wohlbehütetes Leben garantieren möchten, aber ein Held wie er ist, beschließt er heroisch eine militärische Karriere einzuschlagen - was für ein tougher Typ! Na ja, eigentlich stimmt die Besetzung, denn welcher Größe hätte man sonst so einen stupiden Charakter aufschwatzen können!?
Dennise Richards kann man eigentlich nur für erotische Ergüsse jeder Art gebrauchen - zugegeben, die Vorstellung über spezielle, sexuelle Praktiken sind sicherlich attraktiv oder verlockend, aber mal abgesehen davon, bleibt nur ein Dauer-Smiley und affektierte Dramatik haften. Also, cool bleiben und nicht zum notgeilen Freak mutieren!
Wenn man als Positives noch die Dynamik des Plots und eine allgemein ansprechende Optik erwähnt, ist man schon am Ende der Stärken.
Im Prinzip hat seine Orientierungslosigkeit einen geschickten Vorteil, jeder kann sich das rausziehen, was er will, denn eine klare Richtung gibt Verhoeven nicht vor.
Jedem der zweifelt, wenn es um die Frage nach den wahren Absichten Verhoevens geht, kann man keinen Vorwurf machen, denn zu sehr dominiert wieder einmal der pure Blut- und Ekel-Effekt, der die meisten zufrieden stellt.
Deshalb bleibt “Starship Troopers“ ein unausgegorenes Werk, das durch nichts außerordentlich glänzt, mal abgesehen von einer latenten Gesellschaftskritik und jeder Menge Blut und Metzeleien. (5/10)