Die kriminelle Unterwelt von London fürchtet den "Zinker", der Diebe und anderes Gesocks abzieht und sich deren heiße Ware zu Tiefstpreisen unter den Nagel reißt... und die Konkurrenz, wenn sie nicht spurt, auch schon mal bei Scotland Yard verpfeift. Als ein kleiner Gauner hinter die eigentlich geheime Identität des "Zinkers" kommt, tötet dieser ihn mit dem Gift einer schwarzen Mamba. Die Ermittlungen in dem Fall führen Inspektor Bill Elford direkt in die Tierhandlung der reichen Witwe Mulford und deren zwielichtigem Geschäfftsführer Sutton, dem doch tatsächlich just erst eine jener besagten Giftschlangen abhanden gekommen ist. Auf die Spur des "Zinkers" kommt Elford jedoch erst, als er feststellt, dass die Autorin Beryl Stedman, die Nichte der Mulford, ihr Manuskript eines Kriminal-Romans auf derselben Schreibmaschine verfasst hat, auf der auch einige Droh-Nachrichten getippt wurden... Die Produktion vom Edgar Wallace-Fließband, das die Gruselkrimi-Exponate in den frühen 1960er Jahren hierzulande im Abstand weniger Monate in die Kinos gebracht hat, hat sich eingegroovt und Alfred Vohrer liefert mit "Der Zinker" fachmännisch genau das ab, was sich das zeitgenössische Publikum nach dem Lösen des Tickets von einem dieser Streifen erwartet haben dürfte: Britisches Flair und Lokalkolorit (hier erzeugt durch Original-Drehorte in London), gediegene Krimi-Spannung, "gruselige" Morde, die von einem smarten Scotland Yard-Ermittler aufgeklärt werden und Eddi Arent, der mal wieder den lustigen Hansel macht. Unterm Strich dabei herausgekommen ist ein etwas besserer Beitrag zur Reihe, der zwar nicht die höheren Sphären eines "Der Frosch mit der Maske" oder "Der Grüne Bogenschütze" erreicht, mit dem Vohrer aber zumindest die Scharte seines vorhergehenden, ziemlich miesen "Das Gasthaus an der Themse" auswetzen kann. Okay, besonders logisch erscheint einem die Handlung da mal wieder nicht zusammengestoppelt worden zu sein und ob die - zwar überraschend angedachte, aber trotz allem irgendwie weithin absehbare - Auflösung wirklich Sinn macht, sei mal dahingestellt, aber immerhin ist das alles doch recht stimmungsvoll geraten und lässt sich auch heutzutage sogar beinahe noch als waschechter "Thriller" deklarieren. Ganz kribbelig sind da zudem ein paar Szenen, in denen mit realen Schlangen herumhantiert wird und die die eh nicht so klar gezogenen Genre-Grenzen noch zusätzlich in Richtung seichten Tier-Horrors verwischen. Also: Für die Verhältnisse der Edgar Wallace-Reihe gutes Mittelmaß.
6/10