Der Zinker ist der neue Boss der Unterwelt und das demonstriert er auch mit aller Macht. Als ein Mitglied einer Konkurrenzorganisation von ihm umgebracht wird, stellen ihm seine Gegner eine Falle, die jedoch nur noch mehr Leichen auf Seiten der Gangster hinterlässt und Scotland Yard in Person von Inspektor Elford auf den Plan ruft. Dieser erfährt vom Gerichtsmediziner, dass die Opfer des Zinkers immer mit Schlangengift getötet wurden. Seine Ermittlungen führen ihn in die Tierhandlung von Mrs. Mulford und ihrem Geschäftsführer Mr. Sutton. Weitere Verdächtige auf der langen Liste von Inspektor Elford sind die Nichte von Mrs. Mulford, eine Kriminalautorin, und der psychopathische Wärter Krishna. Elford zur Seite steht der trottelige Reporter Harras, der, immer auf der Suche nach einer Sensation, bald selbst im Visier des Zinkers steht.
Die Geschichte des Zinkers wurde ja schon einmal zu Vorkriegszeiten 1931 verfilmt und Alfred Vohrer hält sich auch in der 60er Edgar Wallace Reihe sehr eng an die Romanvorlage. Der Zinker ist ein Gangster der andere Gangster ihrer Beute beraubt und wenn jemand nicht spurt gibt es Schlangengift per Blasrohr injiziert. So ist der Fieso bei der Unterwelt und auch von Scotland Yard auf der Beliebtheitsskala ziemlich weit unten.
Der Film bietet das klasische und eingespielte Setup mit Vohrer als Regisseur, Heinz Drache als Kommissar, Eddi Arent als Comic Relief und Klaus Kinski als zwielichtiger Handlanger. Bei soviel geballter Routine kann ja nix mehr schiefgehen. Etwas schade fand ich nur die doch sehr geringe Zahl an Verdächtigen, die hinter dem Zinker stecken könnten, da hätten ruhig noch zwei oder drei weitere mögliche Kandidaten nicht geschadet, denn am Ende ist es dann doch die Person, die schon vorher die offensichtlichste war.
Der Ablauf ist dabei ziemlich ruhig, Actionpassagen gibt es eigentlich keine. Auffallend sind da eher einige kecke Kameraeinstellung aus dem Inneren eines Mundes oder eines Waschbeckens von unten, der DOP hatte da wohl ein paar experimentierfreudige Momente, ist aber fast schon Tradition, denn auch die Verfilmung von 1931 zeigte lustige Sachen, wie ein Rouletterad von unten. Für Wallace Fans ist der Zinker jedenfalls ein solider Krimi vor gewohnter Londoner Kulisse. Krimifans sollten auf alle Fälle mal reinlugen und sich nicht von schwarz/weiß Bildern abschrecken lassen.
7/10