Review

Antoine Fuqua schickte 2007 Mark Wahlberg als coole Sniper-Sau durch ein amerikanisches Komplott aus Politik und Militär, das durch erfrischend regierungskritische Töne auf sich aufmerksam macht. Der Film entstand nach einem Roman von Stephen Hunter.

Die Story: Nach einer missglückten Operation in Afrika, bei der sein Kumpel und Spotter ums Leben kam, hat sich der Elitescharfschütze Bob Lee Swagger (Mark Wahlberg) aus dem Job zurückgezogen und lebt als Waldschrat mit Hund in den Bergen. Die traute Einsamkeit wird gestört, als Colonel Johnson (Danny Glover) auftacht und Swagger um einen Gefallen bittet. Ein Anschlag ist auf den Präsidenten geplant und nur Swagger weiß, wie man den Scharfschützen ausfindig machen kann. Doch Johnson spielt mit falschen Karten. Der Schuss trifft einen afrikanischen Geistlichen und Swagger wird für den Anschlag verantwortlich gemacht. Um die Verschwörung auffliegen zu lassen, rüstet sich Swagger für einen großen Kampf.

Das Schöne an dem Actionfilm ist wirklich die Story selbst, die - gemessen an diesem Genre - mit einer intelligenten und auch recht plausiblen Geschichte aufwartet, die nicht mit Seitenhieben und Kritik an der US-Außenpolitik spart.
Ebenfalls positiv ist die harte und kompromisslose Inszenierung von Furqua. Die Spannung startet nach einem actionreichen Einstieg zwar erst so richtig mit dem Attentat, dreht dann aber ungemein auf. Aufgrund der langen Laufzeit schleichen sich zwar auch ein paar kleinere Längen ein, aber Furqua behält stets die Geschichte im Blick und ordnet sie nicht den bloßen Schauwerten unter.
Die Action kann sich allemal sehen lassen. Insbesondere die Schießerei auf dem Anwesen ist ein absoluter Leckerbissen. Vielleicht nicht unbedingt realistisch, aber sehr effektvoll inszenieren die Macher den Kampf fast schon im Stile eines "Call of Duty".
Dass es bei den Stunts mitunter recht brutal zur Sache geht, muss man Fuqua auch positiv anrechnen, passen diese Szenen doch einfach gut zu dem rastlosen Fortlauf der Geschichte.
Was man auch nicht vergessen sollte zu nennen, ist die Liebelei zwischen Swagger und der ehemaligen Liebe seines Spotter, gespielt von Kate Mara, die glücklicherweise nur angedeutet wird. Ob so was nun in einem Actionfilm überhaupt sein sollte, sei mal dahingestellt, aber zumindest regt man den Zuschauer nicht noch mit einer unnötigen Liebesszene auf. Außerdem brauchen die Bösen ja auch ein Druckmittel.

Die Darsteller in "Shooter" wissen zu gefallen. Mark Wahlberg macht das, was er am besten kann: Cool dreinschauen. An der ein oder anderen Stelle ist er aber auch ein wenig zu abgeklärt, das Menschliche hinter seiner Fassade bekommt man kaum zu Gesicht. Aber vielleicht sind Elite-Sniper so drauf.
Besonders gut gefallen hat mit Danny Glover, den man sowieso immer mit dem gutmütigen Murtaugh aus den "Lethal Weapon"-Filmen assoziiert und der mal schön gegen den Strich spielen darf. Er weiß auch deshalb zu gefallen, weil seine Rolle ein interessanter Mix aus arrogantem Militär und nihilstischen Söldner ist.
Daneben kann auch Micheal Pena als späterer Späher von Swagger überzeugen, der der Verschwörung auf die Spur kommt. Kate Mara ist natürlich sehr süß, ihre Rolle aber auch nicht wirklich komplex. Sie macht ihre Sache aber auch gut.

Fazit: "Shooter" ist einer der besten Actionthriller der letzten Jahre, der mit einer interessanten Story und tollen Actioneinlagen punkten kann. Wahrlich kein Meisterwerk, aber bei weitem besser, als das, was sonst so an Action Jahr für Jahr erscheint.

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