Mit "Shooter" wird bewiesen, dass das Actionkino doch noch nicht ausgestorben ist.
Der Scharfschütze und Ex-Marine Bob Lee Swagger (Mark Wahlberg) wird von dem Regierungsbeamten Johnson (Danny Glover) gebeten einen Anschlag auf den US-Präsidenten zu verhindern. Nach einigem zögern stimmt der zu.
Allerdings wird ihm eine Falle gestellt und er wird daraufhin als vermeindlicher Attentäter gejagt. Auf der Flucht vor den gesamten Geheimdiensten der USA will er den richtigen Täter ausfindig machen und stellen. Dabei kommt er einer Verschwörung auf die Spur.
"Shooter" ist ein Actionknaller mit erkennbaren Anleihen an das achziger Jahre Actionkino. Das einzige was sich von den damaligen Streifen unterscheidet ist die Optik mit der Regisseur Antoine Fuqua (Training Day, Replacement Killers) gedreht hat. Der Streifen wird mit einem Neotouch unterlegt, was nicht wirklich störend wirkt. Ansonsten ist eigentlich alles vorhanden, was man für "gepflegte" Unterhaltung braucht. Eine gute übersichtliche Story, brauchbare Darsteller, ein hoher Spannungsfaktor, coole One-liner und vor allem mal wieder perfekt inszenierte, handgemache Actionsequenzen.
Actionmäßig ist hier dann auch einiges geboten! Es könnte noch etwas mehr sein, da eine Lauflänge von knapp 120 Minuten bestritten werden muss und auch den Showdown hätte man vielleicht ein bisschen sensationeller gestalten können. Ansonsten gibt es rein gar nichts zu meckern. Perfekte Shoot-outs, die den Hauptteil der Action ausmacht, fette Explosionen, Autoverfolgungsjagden, kurze Keilereinen und viel Helikoptereinsätze machen "Shooter" zu einem Erlebnis der alten Schule. Highlights sind auf jeden Fall gleich mal das Intro und die "Schlacht" auf der Farm.
Darstellerisch kann man sich ebenfalls nicht beklagen. Mark Wahlberg (The Big Hit, Corruptor) merkt man an, dass ihm die Rolle als wortkarger, einzelgängerischer Actionheld Spaß gemacht hat. Und als Zuschauer kann man ihn sich auch in weiteren solchen Knallern vorstellen. Er hat auf jeden Fall das Zeug zum Hero der neuen Generation. Danny Glover (Lethal Weapon 1+2+3+4, Saw) wirkt etwas unterfordert in der Rolle des Bösewichts, aber als alter Lethal Weapon Fan freut man sich dann doch wenn man ihn mal wieder in einem Actionfilm zu Gesicht bekommt. Die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen Kate Mara (Sie waren Helden, Brokeback Mountain) und Rhona Mitra (Number 23, Get Carter) sind zwar mehr zum Augenschmauß vorhanden, können sich aber in dem von männlichen Schauspielern regierenden Film sehr gut behaupten. Der Rest des Cast spielt ebenso auf gutem Kinoniveau, was man aus diesem Genre ja nicht immer unbedingt behaupten kann.
Alles in allem ist "Shooter" ein spannender Actionknaller geworden. Ich hoffe auf jeden Fall, dass wir uns wieder desöfteren von einer solchen Filmkunst beriesseln lassen können und gebe dem Streifen deswegen 9 von 10 Punkten.