Review

Findet der Actionfilm der alten Schule wieder zurück in unsere Kinos ? Bald läuft " The Marine " an und mein most wanted dieses Jahr, nämlich " Die Hard 4.0 ". Regisseur Antoine Fuqua hat mich schon 1998 mit " The Replacement Killers " sehr überzeugt, da versuchte er noch eher den Stil von John Woo zu kopieren, hier hält er sich an die 80er und 90er Jahre und schafft mit " Shooter " endlich mal wieder einen Actionkracher, wo sich der Kinogang auf jeden Fall lohnt. Die Geschichte um den Scharfschützen entstammt der Novelle von Stephen Hunter, welche dann von Jonathan Lemkin in ein ordentliches Drehbuch umgeschrieben wurde. Auch Hauptdarsteller Mark Wahlberg bekommt seit " Corruptor " mal wieder eine richtig markige Rolle in einem Actionfilm verpasst. Von solchen Filmen würde ich gerne wieder mehr im Kino sehen, mal sehen wie die Einspielergebnisse von den oben genannten Filmen ausfallen. Daher, fleissig ins Kino gehen !
Story:
Bei einem Einsatz wird der Scharfschütze Bob Lee Swagger ( Mark Wahlberg ) von seinem Auftraggeber im Stich gelassen, zudem stirbt sein Späher und gleichzeitig bester Kumpel.
Drei Jahre später wird Swagger von Colonel Isaac Johnson ( Danny Glover ) reaktiviert. Swagger soll helfen ein Attentat auf den Präsidenten zu verhindern, doch man lockt ihn in eine Falle. Der Präsident wird getötet und Swagger der Mord angehängt. Nun ist der Profi-Scharfschütze auf der Flucht. Nur der FBI Jüngling Nick Memphis ( Michael Pena ) glaubt an Swagger´s Unschuld. Der sinnt derweil auf Rache und bereitet sich auf einen Kampf vor.

Das einzige Manko ist eigentlich die Lauflänge, denn 125 Minuten ist für so einen Actioner doch zu lang. Längen treten zwar keine auf, doch die ein oder andere Szene hätte man nicht so lang ausbauen müssen, vielleicht wären auch ein paar Dialoge weniger vorteilhaft gewesen. Die Charaktere werden von Fuqua schnell eingeführt und man konzentriert sich ganz auf Swagger. " Shooter " ist mal wieder eine One Man Show, es gibt sogar eine Frau die gerettet werden muss. Über die Story lässt sich nicht meckern für einen Actioner. Es gibt einige Überraschungen und viele Zusammenhänge mit der damaligen Mission werden aufgedeckt. Man weiss halt nur von Anfang an, wer die Verschwörer sind, doch es gibt ja noch die kleine Nebenhandlung um den jungen FBI Agenten Nick Memphis, welcher Swagger´s Unschuld entdeckt und sich so beim FBI Feinde macht, dadurch sogar fast zu Tode kommt. Von da an macht er mit Swagger gemeinsame Sache, aber Fuqua lässt seinen Helden nie in den Hintergrund treten, er trägt den Löwenanteil des Films mit dem typischen, altmodischen Charakter: Ein Mann weniger Worte, kompromisslos, schlichtweg cool.
Nur die Kulisse wurde auf Hochglanz poliert und wartet mit vielen schönen Landschaftsaufnahmen, zudem schicken Panoramabildern. Hier wurden einige Farbfilter benutzt, das Ganze wirkt richtig kernig und auch die vielen Schwenks von den Wäldern in die Stadt, wieder zurück aufs Land und das Finale auf dem schneebedeckten Berg sorgen für viel Abwechslung. Der Score weiss auch zu gefallen, eine Mischung aus etwas Country, Gitarrengeklimper und einem rasanten Actionsound.
Die Action besteht hauptsächlich aus brutalen Shootouts, welche brillant choreographiert sind. Es wird aus allen Rohren geballert, viele blutige Einschüsse, nebenbei der Einsatz von Handgranaten, Gasgranaten und sogar Nahpalm. Die Explosionen sind bildschirmfüllend und zahlreich vorhanden. Eine wahre Materialschlacht, hier glänzt vor allem der Shootout im Auftakt und als Swagger die 24 Mann Armee platt macht. Ansonsten gibt es noch eine kurze Verfolgungsjagd und ( leider nur ) zwei Fights. Hiervon hätte ich gerne noch mehr gesehen. Insgesamt könnte der Film etwas mehr Action vertragen, wenn es dann aber rund geht, dann richtig und handwerklich perfekt. Einfach ein Augenschmauss.
Ich hatte vorher nie sonderlich viel von Mark Wahlberg gehalten, doch hier hat er meine Erwartungen übertroffen. Er taugt absolut als Actionheld. Danny Glover, ob böse oder Held, gibt immer eine gute Figur ab, auch Ned Beatty und Elias Koteas überzeugen auf der Fieslingsseite. Michael Pena ist der perfekte FBI Rookie und auch die niedliche Kate Mara weiss zu gefallen.

Fazit:
Brutaler Actioner mit ganz guter Story. Ziemlich spannend erzählt, nur manchmal etwas zu langsam. Die Hochglanzkulisse wartet mit schicken Bildern auf und der Score untermalt den Film prächtig. Alle Darsteller machen einen sehr guten Job, ganz besonders Mark Wahlberg. Die Action ist zwar nicht so zahlreich vertreten, dafür aber blutig und krachig.
Ein Old School Actionfilm, wie ich so etwas vermisst habe. Klare Orientierung an den 80er und 90er Jahren, für Actionfans ein Muss.

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