Shooter stellt sich als ein waschechtes Popkorn-Kino für erwachsene Zuschauer heraus. Solide Geschichte, akzeptable Schauspieler und eine ganze Menge Gerummse und Geballer. Bob Lee Swagger, einer der besten Scharfschützen in der Army, verliert in einem Aufklärungseinsatz seinen Partner und gibt darauf hin seinen Dienst in der Armee auf. Zurückgezogen in einer kleinen Berghütte will er nichts mehr vom Krieg wissen, vergisst aber nicht, was er am besten kann: Schießen. Auf das Gesuch hin sich noch einmal für die Behörden einzusetzen, weil ein Attentat auf den Präsidenten ansteht, meldet sich Bob Swagger als Spezialist zurück. Jedoch stellt sich das Attentat als eine Falle für Swagger heraus, aus dem er nur ganz knapp entkommen kann. Das einzige was nun noch für ihn zählt, ist die Rache an den Personen, die ihn tot sehen wollten.
Mark Wahlberg hat bei mir immer einen schweren Nachteil: Ich kann ihm nicht wirklich viel abgewinnen. Die meisten seiner Rollen sind nicht sehr strukturiert gestaltet und daher konnte er sich nicht wirklich profilieren. Auch in Shooter ist seine Rolle als patiotistischer Scharfschütze wieder alles andere als tiefgreifend, was aber nicht viel ausmacht, denn Charaktererschaffung fällt bei Shooter ohnehin sehr gering aus. Aus diesem Grund ist Mark Wahlberg bei mir auch dieses Mal nicht wirklich gut angekommen. Er versucht die Coolness eines Schwarzeneggers/The Rock zu imitieren, vorallem wenn es um diverse Oneliner geht, jedoch kann er das Level nicht erreichen. Gutzuschreiben ist ihm allerdings, dass er sich versucht, dem Film seinen Stil zu geben, auch wenn dieser, wie gesagt etwas geklaut wirkt. Neben Wahlberg haben sich allerdings noch weitere große Namen im Film verirrt. So ist zum Beispiel Danny Glover als Colonel Isaac Johnson der Mann von den Behörden, der Swagger überredet, noch einen Job anzunehmen. Er zeigt hier noch einmal, dass die düsteren Rollen wirklich etwas für ihn sind, denn diese Rolle ist nicht ohne. Leider kann auch er keine Glanzleistung hinlegen, und damit dem Film eine wirkliche Charakterstärke zu verpassen.
Was Shooter mit den Charakteren nicht schafft, macht es mit spannenden Actionszenen wieder wett. Ständig irgendwelche Explosionen, die Highendformat haben, atemberaubende Snipereinstellungen und eine gehörige Menge Brutalität machen den Film zu einem Actionfeuerwerk. In dem Ausmaße hätte ich gerne noch mehr Szenen gesehen, denn leider sind vorallem im Mittelteil doch sehr einschläfernde Passagen enthalten, welche den Fluss des Filmes immer wieder ins Stocken bringen. Wenn dann allerdings wieder einmal eine Actionszene kommt, dann kann sie einiges wieder gerade bügeln. Da bekommt man wirklich selbst Lust einmal auf ein Ziel in einer weiten Entfernung zu schießen, nur um einmal zu sehen, wie schwer es eigentlich ist so eine Leistung zu vollbringen, und das obwohl die Technik heutzutage schon ein sehr gutes Hilfsmittel ist. Im Actionbereich ist Shooter damit also sicherlich in der oberen Klasse, auch wenn die vielen Leerstellen immer wieder einen schlechten Eindruck hinterlassen..
Shooter überzeugt mit einer gewaltigen Portion Action, krassen Bildern und herrlich viel Geballer. Leider kann diese Qualität nicht gehalten werden und fällt immer wieder in ein schwaches Mittelmaß zurück. Dazu kommt noch, dass ich mit Mark Wahlberg nichts anfangen kann und damit auch an ihm keinen Spaß hatte. Wer in Wahlberg einen aufstrebenden Star sieht und wem auch seine anderen Filme gefallen haben, der darf auf meine Wertung sicherlich einen oder sogar 2 Punkte addieren.
Fazit: 6/10