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Antoine Fuqua versteht wahrlich das Handwerk eines Actionfilm-Regisseurs. Waren seine Filme „The Replacement Killers" und „Tränen der Sonne" zwar hinsichtlich des Inhalts mehr als streitbar, so überzeugten doch stets die soliden und handwerklich einwandfreien Actionsequenzen. „Shooter" setzt diesen Trend fort: Inhaltlich nicht ohne Stolpersteine, kann der Scharfschützen-Actionthriller durch rasante und spannende Action überzeugen.

Die Story: Scharfschütze Bob Lee Swagger (Mark Wahlberg) bekommt 3 Jahre nach seinem letzten Einsatz, welcher mit dem Tod seines Partners endete, von dem ominösen Militär Colonel Isaac Johnson (Danny Glover) einen neuen Auftrag. Er soll drei Städte, durch die der Präsident demnächst kommen wird, auf mögliche Positionen für ein Attentat auskundschaften, welches verhindert werden soll. Doch Swagger wird gelinkt und gerät nach einem tatsächlichen Attentat durch einen Scharfschützen selbst zum Hauptverdächtigen. Angeschossen gelingt ihm die Flucht zu Sarah, der Frau seines verstorbenen Partners. Zusammen mit ihr und dem FBI-Agenten Nick Memphis (Michael Peña), der als Einziger an seine Unschuld glaubt, plant er, die Verhältnisse gerade zu rücken...

Was man Fuquas etwas zu konventionell geratenem Actionspektakel zugute halten muss, ist die handwerklich perfekte Action um Schießereien, Verfolgungsjagden, Nahkampf und Explosionen. Dabei ist „Shooter" meist sehr spannend und recht kurzweilig. Dabei verzeiht man gern, dass er öfter auf beinahe schon klassische Vorbilder schielt: Wenn Swagger von der Blockhütte im einsamen Wald „wegrekrutiert" wird, werden schon Erinnerungen an „Phantom-Kommando", „Deer Hunter" oder die Öko-Actionfilme von Steven Seagal („Auf brennendem Eis") wach. Auch die Zusammenhänge des Plots sind eher simpel geraten: Eine Exposition um einen gescheiterten Einsatz; der quittierte, zurückgezogen lebende Held und dessen Rekrutierung, die aus nebulösen Motiven geschehen kann. Auch die Ein-Mann-gegen-alle-Attitüde erinnert stark an „Stirb langsam" und um Scharfschützen ging es schon in „Sniper" oder „Der Schakal". Doch nichts desto trotz macht der Film eine gute Figur: Unerhört viele (und zum Teil sehr brutale sowie blutige) Actionszenen, einiges Fachgesimpel und zumindest der Versuch, trotz gelegentlicher Überkonstruktion eine komplexe Story um unbequeme politische Zusammenhänge sowie Verschwörung zu erzählen, lenken von kleineren Logiklöchern, und den allzu holzschnittartig geratenen, profillosen Figuren ab. Elias Koteas („Der Schmale Grat") stellt dabei als stets grimmig schauender Handlanger, der am Ende Arm und Leben verlieren soll, das Paradebeispiel von mimischer Unterforderung dar, während sich Mark Wahlberg als zäher und listiger Good Guy - buchstäblich - recht wacker schlägt. Doch darum geht es nicht. Popcornkino mit einigen Erkenntnissen um die Nützlichkeit von Supermarktartikeln zur Feindbekämpfung ist angesagt, dessen Inhalt man bei der ansprechenden Form nicht zu stark hinterfragen sollte.

Fazit: Ironiefreier, aber geradliniger Scharfschützenthriller, der sehr spannend geraten ist. „Shooter" geizt dabei nicht mit Actioneinlagen, die allesamt sehr gelungen sind. Inhaltlich sicherlich nicht perfekt und/oder originell, aber kurzweilige Popcornunterhaltung mit dem Hang zur Brutalität.

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