Brilliante Polizeikomödie, natürlich aus England.
Wie kann es sein, daß gerade aus England immer wieder absolut fantastische Filme zu uns kommen? Layer Cake, Snatch, 28 Days Later und nun…Hot Fuzz...uns hier in Deutschland gelingt dergleichen nicht, sogar die Franzosen sind uns in Sachen fesselnder Film weit voraus. Nun, vielleicht liegt es daran, daß wir keinen Simon Pegg in unseren Reihen haben, aber wenigstens sind wir im Weltfußball den Briten wieder ein Stück voraus. Unser Humor ist eher, nun, derberer Art, Ingo Appelt halt, während der Brite zumeist die feinere Klinge zu wetzen versteht. Natürlich ist es dann von Vorteil, wenn man des Englischen als Zuseher mächtig ist, denn so manches Wortspiel der Polizisten ist schier unübersetzbar. Hier ein kleiner Verweis auf den ebenfalls hervorragenden, wenngleich aus Amerika stammenden „Ford Fairlane“, der auch eine Ausnahmestellung im DVD-Regal haben sollte.
Und eine solche gebührt ganz sicher dem absolut erstklassigen Hot Fuzz. Nach dem Überraschungserfolg von Shaun of the Dead“ sehen wir die Herren Pegg und Frost wieder als dynamisches Duo. Pegg gibt den Supercop Nick Angel, der ob seiner Erfolge ins Hinterland versetzt wird, da die Oberen in London befürchten, dumm auszusehen. In Sandford nun, einem verschlafenen Nest irgendwo im Nirgendwo Englands, kennt ein jeder seinen Nächsten, Straftaten gibt es nicht, und für einen Cop wie Angel ist ein Leben ohne Verbrechensaufklärung eine Qual. Sein neuer Partner Danny, der eine Vorliebe für Actionfilme hat – wie so viele von uns – kann Angel zwar ein wenig aufrichten, doch ein Sergeant wie Angel lebt erst wieder auf, als in Sandford grauenhafte „Unfälle“ geschehen. Dahinter steckt eines der seltsamsten Motive seit Erfindung des Krimis…gibt es jetzt auch in Bayern…unser Dorf soll schöner werden.
Zu allererst eine bei mir seltene Bemerkung – der Soundtrack des Films ist typisch britisch, soll heißen, weg von orchestralen Klängen eines Zimmerhansis, dafür fein ausgewählte Tracks diverser Stilrichtungen. Das ist schon mal ein guter Einstieg – und wenn man sich bei einem Film wohlfühlt, dann fallen einem auch die vielen kleinen liebevollen Details auf. Wortwitz in großen Mengen, absurde Dialoge, ein rasanter, aber nie hektischer Schnitt, liebevoll ausgesuchte Charaktere, ach, ich könnte schwärmen. Schon lange hat mir ein Film nicht mehr so gut gefallen wie dieser hier, man darf teils lauthals lachen, dann aber wieder blutiger Action gewahr werden, eine wunderbare Melange…und diese Querverweise auf andere Actionfilme und deren Spezialitäten, dazu noch außerordentlich gut inszenierte Actionszenen, Blut und Morde, es könnte ewig so weitergehen. Seit langer Zeit wieder ein Film, bei dem ich mich ärgerte, daß er irgendwann zu Ende ging…und dafür gibt es nur 10/10.