Horror ist *Up To Date* wie niemals zuvor. Nachdem die Franzosen das Genre mit harten Schockern wie "Inside" oder "Frontiers" revolutionierten und die Engländer mit "Eden Lake" oder "Wilderness" nachzogen, sind spätestens seit "Storm Warning" und "Wolf Creek" junge Regisseure aus Down Under auf dem Vormarsch um auszuziehen um dem Zuschauer das Fürchten zu lehren.
Mit "Rogue" präsentiert uns "Wolf Creek"-Regisseur Greg McLean erneut einen kompromisslosen Thriller vor grandioser Naturkulisse und erzählt die wahre Geschichte des Krokodils "*Sweetheart*", dass in den 70er Jahren durch Angriffe auf Fischerboote in Australien weltweite Berühmtheit erlangte.
Die Handlung ist recht einfach: Eine Touristengruppe unter der Leitung der erfahrenen Bootsführerin Kate Ryan (ungeheuer natürlich und dadurch sympathisch: Radha Mitchell) macht eine Bootstour durch den Kakadu Nationalpark als das Schiff plötzlich von einem riesigen Krokodil angegriffen und zum Sinken gebracht wird. Mit letzter Kraft retten sich die Bootsinsassen auf eine schlammige Flussinsel inmitten des Jagdreviers des gefräßigen Reptils - ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt...
Regisseur Greg McLean eröffnet sein Creature-Movie mit einer vielversprechenden Eröffnungssequenz, die nicht nur dem Krokodil, sondern auch dem Zuschauer als kleiner Appetithappen auf das dient, was ihm nach der Einführung der Charaktere und dem ersten Angriff von "*Sweetheart*" erwartet.
Diese Einführung erweist sich mit einer guten halben Stunde als sehr lang, folgt aber dem typischen Muster, dass vor allem aus dem Katastrophenfilm bekannt ist und dafür sorgt, dass der Zuschauer zu den Protagonisten eine entsprechende Beziehung aufbauen und sich mit ihnen identifizieren kann.
Vor allem aber steigert McLean nach der kurzen, aber sehr heftigen Eröffnung und der langen Ruhephase nicht nur die Erwartungen der Zuschauer, sondern vor allem auch die Spannung - denn gleich nach der ersten Krokodil-Attacke ist es mit der Ruhe vorbei und über die wunderbare Naturkulisse zieht sich ein Schleier aus Angst und Blut.
Die bis dahin dominierenden Klänge einer Aborigini-Band weichen dem dramatischen und spannungsgeladenen Sound von Francois Tetaz´ dynamischer Komposition und "*Sweetheart*" taucht in regelmäßigen Abschnitten auf und steigert den Body Count. Die Spannungen innerhalb der Gruppe sorgen für zusätzliche Dramatik und steigern den Blutdruck des Zuschauers unaufhörlich.
Auch der Überlebenskampf der Touristen folgt anfangs gängigen Mustern und überraschenderweise fällt Hauptdarstellerin Radha Mitchell in der 60. Minuten dem gefräßigen Monster zum Opfer.
Doch "Rrogue" nimmt eine unerwartete Wendung und verlegt den Rest der Handlung und das nervenaufreibende Finale in die klaustrophobischen und dunklen Tiefen einer Höhle, die "*Sweetheart*" als menschliche Futterkrippe dient.
Michael Vartan, der zweite Hauptdarsteller, spielt den Amerikaner Pete McKell, einen Journalisten, der auf der ständigen Suche nach dem ultimativen Thrill ist und auf dieser Bootstour mehr davon bekommt, als ihm lieb ist. Das Drehbuch hat den ebenfalls sympathischen Sunnyboy dazu auserkoren, den Kampf gegen "*Sweetheart*" aufzunehmen und Kate zu retten.
Der finale Fight ist dann an Spannung und Dramatik auch kaum zu überbieten und somit zählt "Rogue" auch Dank solider Effektarbeit zu den besten Creature-Movies der letzten Zeit.
Für Freunde von Tierhorror uneingeschränkt zu empfehlen!