Review

Inhaltsangaben mögen zwar stellenweise „warnenden“ Charakter haben, können aber auch – wie in diesem Fall – die geniale Pointe versauen. Daher bitte ich Euch liebe Leser, nicht auf die Übersichtsseite dieses skandinavischen Kurzfilmkleinods zu klicken, sondern gleich folgenden Link anzuwählen und Euch überraschen lassen. Tut Euch diesen Gefallen, alle anderen, die sich gerne den Spaß verderben lassen, lesen weiter…

Rare Exports Inc.


Der finnische Kurzfilm handelt von einem besonderen Exportgut skandinavischer Gefilde, äußerst rar und nur mit äußerster Raffinesse in die Finger zu bekommen: Dem Weihnachtsmann! In den tiefsten Wäldern Finnlands beheimatet, ist es nur den besten Jägern vorbehalten Jagd auf ihn zu machen. Dieser Aha-Effekt kommt ebenso überraschend wie auch genial daher, wird doch in den ersten Minuten das Objekt der Begierde nicht genannt und man ahnt absolut nicht, WAS genau die drei stämmigen Nordmannen – im übrigen überaus charismatische Erscheinungen – denn nun auf Kimme und Korn nehmen wollen. Von einem Erzähler aus dem Off begleitet, sehen wir sie nur durch die tiefste Einöde Lapplands auf ihrem Truck fahren, die Augen weit aufgesperrt und die Ohren noch weiter. Das Dreiergespann, sich rekrutierend aus einem Fährtenleser, einem Marksmann und einem Scharfschützen, tritt wenige Augenblicke später unter hochdramatischer (und höchst stimmiger) Musikuntermalung seine unwegsame Pirsch durch die Wälder an, bis sie IHN entdecken. Folgend ebenso sehr stimmig die eigentliche Jagd, welche irgendwo sehr makaber wirkt, aber nur Auftakt und gleichzeitig Höhepunkt des skurrilen Erklärungsversuches über die Herkunft des Weihnachtsmannes darstellt. Dass dieser urige Geselle nun kein Menschenfreund ist, kann man sich im Kontext denken – daher wirken die Erziehungsmethoden nicht ganz so cool wie die vorangegangen Minuten; der „Schlussgag“ aber rundet dies seltsame (und natürlich fiktive) Werbevideo der „Rare Exports Inc.“, welches äußerst professionell produziert wurde, gelungen ab.

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