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Das erste Steakbeet in Hinterwäldlerhausen


Kultfilm heißt besonderer Film, der von einer nur kleinen Gruppe umso grösser verehrt wird. "Motel Hell" ist einer dieser Kultfilme, selbst wenn das Wort viel zu oft benutzt wird. Und seit heute gehöre ich diesem kauzigen Kannibalen-Kult an! Irgendwo zwischen Parodie auf das Blutgericht in Texas und modernen Terrorschockern ala "Human Centipede", kann man dieses teuflische Hotel voller gut abgehangenem Menschenfleisch kaum laut genug loben. Es geht um ein verschrobenes Pärchen im US-Hinterland, das neben ihrem Motel noch einen ganz speziellen Garten angelegt hat - voller Menschen, die sie bis zum Kopf in der Erde vergraben, mästen und dann zu köstlichem Barbecue verarbeiten!!! 


"Motel Hell" ist genauso sehr (pechschwarze) Komödie wie Horrorfilm, wenn nicht sogar ein Stück mehr. Doch ihm gelingt das Kunststück, in beiden Kategorien fast vollständig zu funktionieren. Parodie. Satire. Abartiger Horror. Schlechter Geschmack richtig gemacht. Ein C-Movie, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Kettensägenduell im Finale, Jahre bevor "Evil Dead"? Schweinekopfmaske? Menschenversuche? Nackte Tatsachen? Ein die Sache herrlich alltäglich und abgebrüht runterspielendes Pärchen? Blut, Gore, Pökelfleisch? Grandiose One-Liner und eine makabre Atmo? Ein idyllischer See und klassische Hillbilly-Eifersucht? Gegen dieses Motel sieht die Familie Bates aus wie ein Chorknabenverein! Abseitiges Filmherz, was willst du mehr! Und hatte ich schon das Quieken der Opfer erwähnt?! Unfucking unvergessbar!


Fazit: roh, fies, zum Totlachen - "Motel Hell" zieht gleich mit "TCM 2" und ist einer der augenzwinkerndsten Höllentrips der Backwood-Horror-Historie. Da gibt man es beinahe auf Veggie zu sein

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