Wenn man bedenkt dass in diesem Remake (dessen Original ich nicht kenne) ca. 80% der Spielzeit von nur 2 Darstellern relativ gut getragen werden, muss man schon mal eine gewisse Anerkennung zollen. Allerdings ist dieses "Psychodrama" weitaus weniger fesselnd ausgefallen als man aufgrund der Vorinformationen (Trailer etc.) annehmen konnte.
Steve Buscemi ist zweifelsfrei ein genialer Schauspieler, aber als Regisseur sollte er mehr zu bieten haben als die üblichen Klischees bezüglich ambitionierten Reportern und vermeintlich dämlichen Filmstars. Die Ausgangssituation ist klar: Buscemi hat keinen Bock auf Frau Miller, die zunächst sehr arrogant und überzeugend auftritt. Leider verwandelt sie sich in eine koksende, vom Leben enttäuschte Bitch, welche die Schattenseiten ihres Ruhmes der bösen Presse zuschiebt. Buscemi spielt mit und offenbart seine Abneigung und gleichzeitige Faszination für die schöne Unbekannte.
Es folgt ein Hin und Her zwischen liebesbedürftiger Blondine und einem potentiellen Vaterersatz und Spender von Zärtlichkeiten, die im Showbiz viel zu schnell verloren gehen. Mag sein dass das für einige Leute spannend klingt, und die Umsetzung ist auch wirklich nicht ganz schlecht, aber spätestens gegen Ende begreifen wir die Aussageabsicht dieses Films: Reporter sind wirklich böse Arschlöcher und Figuren aus den Medien ihre bemitleidenswerten Opfer. Der anschließende Plot-Twist, welcher die Vorzeichen kurz vor Schluss ändert, ist nicht wirklich überraschend, aber zumindest ein Grund, diesen Film leicht überdurchschnittlich einzustufen, weil er rückblickend das Verhalten Buscemis gegenüber Frau Miller in einem anderen Licht erscheinen lässt. Retten tut das den Film jedoch nicht.
Von mir gibt’s 6 Standard-Punkte.