Es kommen gleich mehrere Faktoren zusammen, die diese Komödie mit dem vielsagenden Titel zu einer ziemlichen Enttäuschung werden lassen. Von Biederkeit und Prüderie durchzogen, kann selbst Winona Ryder mit ihrem 15-Minuten Auftritt gegen Ende lediglich für einen Ansatz von Tiefe sorgen, wobei die Erotik mit ein paar Oben-ohne-Szenen und etwas Dirty Talk ziemlich auf der Strecke bleibt.
Dabei klingt das Grundgerüst der Story gar nicht mal übel, denn der metrosexuelle Sunnyboy Roderick Blank (Simon Baker) erhält kurz vor seiner anstehenden Hochzeit eine geheimnisvolle E-Mail mit den Namen sämtlicher Sexpartnerinnen, die er hatte und noch vor sich haben wird. Noch ahnt er nicht, dass die letzte Dame auf seiner Liste, die Nummer 101 eine Femme fatale (Ryder) ist, die bereits einige Kerle um die Ecke brachte…
Sex und Tod, zwei weite Felder, die in Kombination grundlegend für schwarzhumorige Momente sorgen könnten, wenn man denn den Mut besäße Ideen umzusetzen, die über dem Niveau einer FSK-6-Komödie liegen.
Denn über die erahnbare Entwicklung der Hauptfigur in jeder seiner Lebenssituationen kommt man nicht hinaus. So bläst Rod die Hochzeit ab, lernt auf einer Party die Nummer 30 seiner Liste kennen und gleicht fortan Namen ab, knackt zwischenzeitlich ein medienbekanntes Lesbenpaar, gerät an ein Playmate mit hinderlicher, familiärer Situation und lernt eine Traumfrau und mit ihr die wahre Liebe kennen, wonach er meint, dem Schicksal der Liste entgehen zu können.
Zwischenzeitlich kommen noch drei graugekleidete Herren ins Spiel, die in einem klinisch weißen Raum von einer Maschine faseln und Rod Tipps zur Bewältigung seines Lebensweges geben, - ein surreal anmutendes Element, welches zu keiner Zeit einen wirklich erklärenden Hintergrund erfährt.
Zwar läuft das Geschehen weitestgehend flockig ab, doch über ein müdes Schmunzeln kommt man nie hinaus. Weder die Off-Erzählung der Hauptfigur, noch sein einfältiges Treiben können sonderlich humorige Momente bieten, es bleibt oberflächlich und, bis auf ein paar obszöne Wortwechsel, viel zu brav.
Noch enttäuschender ist demgegenüber die Einbindung der Femme fatale, deren viel zu kurze Einsätze kaum eine Figurenzeichnung zulassen und folglich in der letzten Viertelstunde, als sie auf die Hauptfigur stößt und ihr Handeln vor einem Hintergrund erklärt wird, im Schnelldurchlauf abgehandelt wird.
So wird das von der Off-Stimme versprochene, zufrieden stellende Ende zwar größtenteils erfüllt, doch von Charme und Esprit nahezu keine Spur.
Final steht man da ohne irgendeine Botschaft, mit dem Eindruck oberflächliches Zeug über einen modernen Frauenhelden ohne jeglichen Pep erlebt zu haben.
Obgleich Simon Baker diese Rolle recht überzeugend und sympathisch verkörpert und Winona Ryder mit der enttäuschend ausgearbeiteten Figur noch ein wenig Anmut einbringen kann, verläuft das Geschehen belanglos und austauschbar.
Allenfalls brauchbar, als Pausenbeitrag für Zwischendurch, wenn man mit Erstgenanntem des Filmtitels beschäftigt sein sollte, aber auch da mag es Stimmungsvolleres geben.
3,5 von 10