Amok - He Was a Quiet Man (2007)

Nicht alle Filme die unbeeindruckt von Genre-Grenzen Themen ausloten sind erfolgreich beim Zuschauer. AMOK - HE WAS A QUIET MAN jedoch gehört in diese Kategorie da er einseits wichtige menschliche und gesellschaftliche Themen wie Selbstachtung, Stolz, Vorurteile, Geschlechterrollen usw. adäquat anspricht, andererseits jedoch relativ surreal und in mehrerer Hinsicht grotesk daherkommt was normalerweise ein breiteres Publikum ausschliesst. Der Film lebt von der schrägen Darstellung des Bob. Christian Slater zieht hier alle Register körperlicher Art, durch Gesten und ausgefeilte Mimik spielt er den unscheinbaren nach außen wirkenden Trottel der innerlich mit seinem Job und auch seinem Leben auf das äußerste abgeschlossen hat.

Hier die Story (OHNE SPOILER!) ohne etwas vorwegzunehmen: Der kleine Angestellte Bob Maconel (Christian Slater) ist deprimiert und wird auch im Job gemoppt. Er plant einen Amoklauf im Büro aber da kommt ihm tatsächlich ein Kollege zuvor und Bob erschiesst diesen mehr zufällig aus Notwehr. Bob wird unfreiwillig zum Helden und befördert und auch die Frauen interessieren sich für ihn. Damit fängt die ganze Geschichte aber erst an.............Der Film macht den ein oder anderen ungeahnten Schwenk und meistert durchaus den Balanceakt zwischen Komik und einem eigentlich sehr melancholischen Drama.

Nicht immer wird er seinen Ansprüchen gerecht und das langsame Tempo sorgt für einige Längen. Seher eher bodenständiger Film sollte besser das weite suchen, hier ist Geduld und Sinn für das Groteske gefragt. Für mich sind allerdings die skurrilen Seiten des Films sehr liebenswert gestaltet. Bob sprengt in seiner Mittagspause regelmäßig sein Bürogebäude in die Luft und auch sein Goldfisch spricht mit ihm wie ein Freund. Das Ende ist auch gut gelungen und konsequent auch wenn es viele abstößt und wieder vor Augen führt, wie sehr man es hier mit einem sperrigen unbequemen Film zu tun hat und nicht mit einem Feel-Good-Movie gemäß bekannten Hollywood Konventionen. Die Botschaften des Films sind dennoch klar wahrzunehmen und deshalb plädiere ich für

6/10 Goldfischen.....äh,....Punkten