Review

Es ist leider mittlerweile eine traurige Tradition, dass Hollywood
ausländische Regisseure einkauft, um deren guten Ruf mit schlechten
Drehbüchern und/oder Produzentenknebeleien runterzuhammeln und das
Image, welches sich diese meist talentierten Leute mit guten Filmen in
ihrer Heimat erarbeitet haben zu zerkratzen. Diesem Lockruf folgten
unter anderem John Woo ( "Paycheck" ), Robert Schwentke ( "Flightplan"
) oder jetzt auch Landsmann Mennan Yapo, dessen Debut "Lautlos" wohl
nicht nur in Deutschland Beachtung fand...

 

Um es kurz zu machen: Man sollte auf seine eigenen Vorahnungen hören!
Wieder mal hat mich mein Bauchgefühl übel verraten, denn egal, aus
welcher Richtung man "Premonition" betrachtet, das schlechte Drehbuch
schimmert immer durch und macht den Film zu einem höchst
durchschnittlichem Vergnügen.

 

Die lose erscheinenden Handlungsstränge in der ersten Stunde werfen
etwa nicht wie beabsichtigt die Fragen auf, wieso der tote Vogel im
Garten liegt oder woher die Tabletten kommen sondern warum Bullock
nicht einfach auf den Kalender guckt, um das Zeitsprung-Chaos zu
entwirren. Noch ärgerlicher wird es, wenn der gutgemachte radikale
Ansatz, den arg so aussereheliche böse Gedanken hegende Gatte
wissentlich ins nächste Leben gehen zu lassen nur angerissen wird und
dann zu Gunsten einer religiös-konservativen, romantisch-verklärten,
arg verwässerten Auflösung geopfert wird. Schade eigentlich, denn so
hätte der Film den nötigen Pfiff bekommen und ein Ende entgegen
typischer Hollywood-Konventionen wäre mal eine willkommene Abwechslung.

 

Somit gauckelt uns "Premonition" anfangs nur vor, ein Horrorthriller zu
sein und entpuppt sich dann als süss-klebrige Parabel auf ein
partnerschaftliches "Carpe Diem" mit Zuckerwatten-Ende.

 

Der beste Rat an den Kinogänger kann nur lauten, dass man alle
logischen Überlegungen ausser Acht lässt und Sandra Bullock alleine
machen lässt. Dann verlässt man das Kino auf jeden Fall mit weniger
Furchen auf der Stirn.

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