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Der achtjährige David wird von einem Unbekannten an seinem Geburtstag entführt. Verschleppt in das abgelegen Haus am Rande des Waldes, planen die Geiselnehmer die Erpressung Davids. Durch eine Lösegeldforderung würden sie ihn wieder frei lassen, ansonsten müsse er mit seinem Leben bezahlen. Allerdings verläuft es nicht so, wie es geplant war. Bei der Durchführung geschieht ein Missgeschick und nun macht sich auch die Polizei auf die Suche der Verdächtigen. Hinzu kommt die unheimliche Gabe Davids, der die Gedanken anderer lesen kann und ihre Zukunft vorhersagen kann. Psychisch am Ende versucht die Gruppe ihren Plan aufzugeben, doch der Junge lässt sie nicht so einfach davonkommen.

Es ist schon gemein, das man heutzutage sich nicht einmal die klamme Haushaltskasse durch eine simple Entführung aufbessern darf, ohne daß man mitten in einem Horrorfilm landet. Wobei Horror eigentlich das falsche Wort ist, denn Whisper kommt ohne Blutfontänen aus und setzt die Konzentration mehr auf die Mystery/Grusel Momente. Hier pflücken sich eigentlich nette Leute aufgrund des Auftrags eines Unbekannten den Neu-Achtjährigen mal eben frisch von seiner Geburtstagsparty runter, karren ihn in eine Waldhütte und sind sogar sehr fürsorglich zu dem Kleinen. Easy Money sollte man meinen, aber die eigentlich klaren Kräfteverhältnisse sollen.
Denn schon beim ersten Anblick, den durchdringenden Augen und dem wissenden Blick geht beim Zuschauer sofort der Damian-Alarm los, natürlich nicht bei den Entführern, sonst hätten wir ja einen Kurzfilm. Die Unwohlseinsschraube wird dann auch allmählich immer aufgedreht, als die 4 + Opfer Abteilung in der einsamen Hütte weitgehend auf sich allein gestellt sind. Jetzt zeigt der vermeintlich schüchterne Junge nach und nach sein wahres Gesicht. Was noch harmlos damit beginnt das er das Haus zeichnet, das er dank Augenbinde gar nicht sehen konnte, oder sich durch abgeschlossene Türen bewegt. Spätestens aber als er explizite Geheimnisse aus dem Vorleben der Kidnapper weiß und einem sogar einen Herzinfarkt prognostiziert (der dann auch kurz danach eintritt) und mehr und mehr damit beginnt die armen Entführer zu manipulieren und gegeneinander aufzustacheln, ist es vorbei mit dem freundlichen Wochenendkidnapping.
Die Story spielt dabei recht clever mit dem Zuschauer, der zwar ahnt, das mit dem Bub was nicht stimmt, aber das der sich zum wahren Teufelsbalg mausert, der sogar per Ferntelekinese einen Informanten mit Schraubenzieher tötet, ließe sich so eher nicht erwarten. Vor allem wenn man nachher weiß, wer der geheimnisvolle Auftraggeber ist, ist die Maske längst gefallen und ab hier muß man wirklich schon Mitleid mit den Geiselnehmern haben. Gut gemacht, vor allem graphisch, ist da die Szenerie auf dem zugefrorenen See, aber Stewart Hendler schafft es oft Horror zu generieren allein auf der psychischen Schiene.
Ein wenig mager war dann aber leider die Erklärung des ganzen Mysteriums. Was haben beispielsweise die Wölfe mit dem Ganzen zu tun oder wer war eigentlich das Mädel am Anfang das im Introkill getötet wurde? Ein bißchen mehr Gehirnfutter wäre nett gewesen, man muß ja nicht gleich alles haarklein aufdröseln. Ansonsten aber eine gute Premiere für den Regisseur, da ist definitiv ein Händchen für das Genre vorhanden. Wer gerne Horror ohne freigelegte Eingeweide mag, sollte hier mal reintesten.
7/10

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