Neben "Manhunt" und "Bounty Tracker" gehört auch "Viper" zu den Höhepunkten in der Filmographie von Lorenzo Lamas. Genau das Selbe lässt sich auch über den ungarischen Regisseur Tibor Takacs sagen. Mit "Sabotage" erreichte er zwei Jahre später noch einmal hochwertige B-Qualität, während er heute im Morast der billigen Monsterfilme versoffen ist. Mit "Gate - Die Unterirdischen" und "Hardcover" machte Takacs damals einen guten Einstieg, er inszenierte auch für die Serie "Tropical Heat" einige Folgen. Wirklich schade, dass er auf dem B-Actionsektor nicht mehr Angebote erhalten hat.
Wegen seines Bruders Franklin (Hank Cheyne), verlor Travis Blackstone (Lorenzo Lamas) seinen Posten bei der Polizei. Er unterschlug Beweismaterial, um seinem jüngeren Bruder den Knast zu ersparen. Nun muss er ihm erneut aus der Patsche helfen. Franklin hat 5 Millionen Dollar unterschlagen, klar dass ihm die gesamte Gang um den brutalen Boss Chang (Joe Son) auf den Fersen ist. Rhonda (Frankie Thron), Travis Ex-Freundin, nun mit Franklin liiert, bittet Travis um Hilfe. Dieser findet sich bald in einem bleihaltigen Krieg wieder, wo er all sein Können aufbringen muss.
Etwas ärgerlich ist nur das Nichts an Story. Viel ist dem unbekannten Drehbuchautor Neil Ruttenberg hier nicht eingefallen, aber Takacs kitzelt das absolute Maximum aus dem Plot heraus. Nur in der ersten Halbzeit verliert der Film nach einem flotten Start erst einmal an Fahrt. Gerade die Lovestory findet hier zuviel Beachtung und auch die Killer des Kartells lassen dann ein Weilchen auf sich warten. Zudem dienen diese Szenen nur dazu, den Film auf eine vernünftige Länge zu bringen, man kommt so nicht einmal auf 90 Minuten Lauflänge. Daher baut man mal ein paar Nacktszenen, in denen Lamas teils wie ein Modell posiert. Aber sonst ist seine Performance einwandfrei. Es fehlt wie immer an Mimik und Gestik, doch wenn er in Aktion tritt, gibt es nichts zu meckern. Auch Joe Son muss man ein Lob ausprechen. Wirklich schmierig und fies ist seine Verkörperung des Bosses Chang geworden. Mit Hank Cheyne hat man auch eine gute Wahl getroffen, er sieht Lamas leicht ähnlich, man nimmt ihm die Bruderrolle gut ab. John P. Ryan gibt Vater Blackstone.
In den Actionszenen zieht Takacs dann alle Register seines Könnens. Lamas darf sich ordentlich mit den Gegnern prügeln, dies geschieht auch unter Einsatz von Waffen wie Messern, doch bevorzugt Eisenstangen. Die Choreographien sind sehr hart, ganz besonders gefällt der Endkampf gegen Chang, oder der Fight in der Halle. Auch die vielen Shootouts sind toll inszeniert. Die armen Fieslingen kassieren in Dutzenden blutige Einschüsse, meist noch in Zeitlupe. Lamas rodet sich hier, ganz besonders im Showdown durch die Gegnermassen. Beidhändig ballernd und unter dem Einsatz von verschiedenen Waffen treibt er den Bodycount in eine ordentliche Höhe. Im langen Showdown kommen dann noch einige Explosionen hinzu. Bei "Viper" gefällt mir besonders die kontinuirliche Steigerung der Action, bis hin zum Höhepunkt, dem Finale. Spannend ist das Ganze natürlich nur leidlich, Überraschungen sollte man Keine erwarten.
Nach leichten Startschwierigkeiten geht die wilde Luzie ab. Ultrabrutale Actionszenen mit Nahkämpfen und Schusswechseln in Massen. Es ist hohl und hirnlos, aber ein reiner Augenschmauss.