Review

Dumm, wenn man Ersatzmann ist – 12.11.2007

Recht geradlinig kommt dieser Krimi daher, der es trotz des Sonnyboys Paul Walker nicht auf die Leinwand geschafft hat. Walker gibt einen Ex-Marine, der im leben nicht viel geschafft hat und nun einsitzt…sich dabei auch keine Freunde macht und sogleich einen fiesen Mithäftling in Notwehr tötet. Auftritt DEA: der Marine kommt frei, muß aber die Identität des Drogenhändlers Bobby Z annehmen, dem er optisch gleicht, um bei einem Austausch an der Grenze Mexikos einen von einem dortigen Drogenbaron festgehaltenen DEA-Agenten freizubekommen. Soweit, so schlecht, denn der Hintermann bei DEA hat ganz eigene Pläne, und so sieht sich der neue Bobby Z bald vielfach in Bedrängnis und wird von mehreren Parteien gejagt, die sich aber, Gesetz des Genres „Innovativer Kriminalfilm“ im Laufe des Films gegenseitig neutralisieren, worauf unser Held mit Boot, neuer Freundin und Mietkind in die Sonne hinein wegschippert.

Natürlich könnte man auch an diesem Film allerhand aussetzen, doch er ist lässig inszeniert, sehr kurzweilig, spielt an Stränden und in wunderschönen Ecken Mexikos und erinnert irgendwie immer mal an den in meinen Augen ungleich behäbigeren „Tequila Sunrise“. Doch wo dort Dialoge dominierten, gibt es hier gerne mal ein Feuergefecht, und das tut dem Film recht gut. Die hitzige Grundstimmung des Films ist vergleichbar mit dem Spät-Neo-Western „Extreme Prejudice“, und auch die Schießereien sind wie dort recht blutig auf Zelluloid gebannt. Zudem ist die Darstellerriege in Spiellaune, und so vergeht die Laufzeit des Streifens wie im Flug. Doch viel Schatten ist auch da, denn es gibt viel Licht…

Und der Schatten beginnt bei den irgendwie unnötigen Verwicklungen rund um den Sohn des Bobby Z, der als Filmkind nicht schlecht ist, aber dennoch unnötig. Ich mag einfach keine Kinder auf der Leinwand, und auch das Liebchen des Bobby Z in Verkleidung haut nicht vom Hocker. Um all das herum ist so mancher Handlungsstrang zu weit gesponnen worden, auch die Polizei ist natürlich überall korrupt, und am Ende dürfen auch noch eine Motorradgang und der echte Bobby Z mittun, dem aber auch kein gutes Ende beschieden ist. Musikalisch ist dafür alles im grünen Bereich, stimmungsvoll auch Intro und Outro, insgesamt also ein guter Krimi mit einer anständigen Prise Gewalt und dem blonden Paul Walker…ob aus dem noch mal was wird…7/10.

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