Review

1988 entstand unter der Leitung von Michael Ritchie (Auf der Suche nach dem goldenen Kind) die US-amerikanische Verwechslungskomödie "Der Couch-Trip", bei der die Dreharbeiten in den USA und England statt fanden. Das Drehbuch beruht auf einem Roman von Ken Kolb.

Story: John Burns (Dan Aykroyd) flieht aus seiner psychiatrischen Anstalt in Chicago und reist nach Los Angeles. Dort angekommen gibt er sich als sein Psychiater Dr. Lawrence Baird aus. Der richtige Baird (David Clennon) soll den Star-Psychiater und Moderator einer beliebten Radiosendung, George Maitlin (Charles Grodin), vertreten. Burns fädelte aber vor seiner Flucht alles geschickt ein, sodass der echte Baird nix davon ahnt. Dabei beabsichtigt Burns dieses Spielchen solange durch zu ziehen bis er seine Kohle bekommt, um dann das Weite zu suchen. Allerdings avanciert er in kürzester Zeit zum absoluten Liebling der Massen und wird schnell wie ein Star in Los Angeles gefeiert. Dabei lernt er aber auch den Bettler Donald Becker (Walter Matthau) kennen, der herausgefunden hat, dass Burns ein Schwindler ist. Becker erpresst Burns und zieht daraufhin bei ihm ein, um auf seine Kosten zu leben. Dabei entwickelt sich aber eine Freundschaft zwischen den beiden Männern und Burns hat obendrauf auch noch ein Auge auf seine Arbeitskollegin, der Psychiaterin Laura Rollins (Donna Dixon) geworfen, sodass ihm die ganze Situation in Los Angeles immer besser gefällt. Durch einen Zufall begegnen sich in London derweil George Maitlin und der echte Dr. Baird, sodass der ganze Schwindel auffliegt und Burns schon bald in Bedrängnis gerät...

Kritik: "Der Couch-Trip" ist eine reine Verwechslungskomödie, die simpel aufgebaut ist und bei der überraschenderweise gar nicht die Verwechslungen an sich und die daraus resultierenden Folgen die Höhepunkte des Films darstellen, sondern die herrlich zynischen, ironischen oder sarkastischen Wortgefechte. Der Film setzt dabei auch nicht auf Slapstick oder ähnliches und bleibt konstant dialoglastig. Da die Dialoge aber wirklich gelungen sind und man sich manchmal richtig schlapplachen kann, wird es keineswegs langweilig. Natürlich wirkt die Handlung arg konstruiert, die vielen Zufälle nicht gerade glaubwürdig, aber bei einer Komödie ist dies ja nicht wirklich fehl am Platz. Ebenfalls reizvoll ist die Tatsache, das der Durchgeknallte hier als Identifikationsfigur für den Zuschauer herhalten muss und paradoxerweise Patienten behandelt, obwohl er derjenige ist der Behandlung bräuchte. Mit diesen Motiven spielt der komplette Film ohne dabei irgendwelche Längen aufzuweisen und daher ist der Streifen schön kurzweilig und eignet sich auch wunderbar zum mehrmaligen anschauen.

Bei der Darstellerwahl hatte Ritchie ebenfalls ein gutes Händchen, gerade in Bezug auf den Hauptdarsteller. Dan Aykroyd (Ghostbusters, Blues Brothers) spielt den durchgeknallten Burns einfach herrlich. Man kauft ihm die Rolle zu hundert Prozent ab und man entwickelt während des Schauens immer mehr Sympathie für Aykroyd. Ebenfalls Sympathiepunkte sammeln kann hier auch Walter Matthau (Ein seltsames Paar), der den kauzigen, alten Bettler und Nörgler mit sehr viel Herz spielt. Dritte im Bunde, Donna Dixon (Cannonball Fieber - Auf dem Highway geht's erst richtig los) hat da deutlich weniger zu tun, macht ihre Sache aber ebenfalls gut und auch Charles Grodin (Ein Hund namens Beethoven) überzeugt als George Maitlin. In Nebenrollen bekommt man noch u.a. Mickey Jones (Total Recall), Michael DeLorenzo (Eine Frage der Ehre) und auch Chevy Chase (Schöne Bescherung, Drei Amigos) ist für ein paar Sekunden in einer Fernsehwerbung für Kondome zu sehen.

Fazit: Sehr gute Dialoge, witzige Story, ein Dan Aykroyd in Bestform und vieles mehr präsentiert uns "Der Couch-Trip". Für Aykroyd-Fans nur absolut zu empfehlen und auch Walter Matthau-Fans können sich den Film ruhig mal reinziehen. Durchgeknallte Komödie über Durchgeknallte. 8/10

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