Der deutsche Kurzfilm schlechthin.
Ausschließlich mit Fördergeldern auf die Beine gestellt, wirkt der kompakte zehnminütige Superkracher wie ein absolut professionell gedrehter Film von routinierten Meistern. Technisch gibt es rein gar nichts zu bemängeln, denn Kamera, Schnitt, Musik, Darsteller und Regie ergänzen sich nahtlos zu einer stimmigen Einheit und sind durch ein perfektes Timing genau aufeinander eingestellt. Lediglich der Spezialeffekt mit dem auseinander klaffenden Torso sieht viel zu künstlich aus, was das Gesamtbild aber nicht trüben soll. Allein die Idee, den Zuschauer zunächst mit einem trockenen und biederen Verkehrslehrfilm im Stile von DER 7. SINN, dessen Originalsprecher ja auch genialerweise kommentiert, einzulullen und auf eine völlig falsche Fährte zu locken, um ihn dann mit einem sich konsequent steigernden Funsplatter wie BRAINDEAD zu überraschen, ist schon phänomenal. Da kann man jeden zart besaiteten Unwissenden so richtig schön aufs Glatteis führen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kurzfilmen unter 10 Minuten begnügt man sich auch nicht bloß mit einem einzigen Gag am Ende als Auflösung oder Plottwist, sondern präsentiert ein ganzes Feuerwerk an guten Ideen. Nicht auszumalen, wie ein anderthalb Stunden langer Blick auf den Arbeitstag von Klaus ausgesehen hätte, aber wahrscheinlich würde ein so langes Zusammenspiel von Splatter und Witz in dieser rasanten Form schon nicht mehr funktionieren.
Ohne Übertreibung: Kaum ein anderer deutscher Independentbeitrag – ob kurz oder lang – kann da mithalten.
Das Publikum in Köln hat jedenfalls Tränen gelacht, als das freche Teil als Vorfilm und Appetitanreger vor JASON X auf dem Fantasy Film Festival 2001 präsentiert wurde. Der ideale Stimmungsmacher also, dessen Betrachtung in einem Kinosaal randvoll mit Splatterfans ein Erlebnis bleibt. Im TV lief sogar mal ein Bericht, wo echte Betriebe ihren Staplerfahrern dieses wohl missverstandene kleine Meisterwerk tatsächlich als abschreckenden Lehrfilm über mögliche Verletzungsrisiken beim Umgang mit ihrem Fahrzeug gezeigt haben.
Aus mir völlig unverständlichen Gründen haben die beiden Regisseure, die mit ihrem Talent und ihrer Hingabe eindeutig zu Höherem berufen sind, bislang nicht wieder auf sich aufmerksam machen können.
10 von 10.