Review

Jim Carrey ist nicht schuld, dass 23 nicht so recht zünden will. Der ehemalige Grimassenclown macht seinen ersten Job in einer ernsten Rolle wirklich gut.
Vielmehr ist die Story zu abstrus, um das Zuschauerinteresse langfristig binden zu können. Die Folge: 23 plätschert irgendwo ab dem zweiten Drittel nur noch langweilig vor sich hin.

Der Hundefänger Walter Sparrow bekommt von seiner Frau ein Buch geschenkt, das einerseits die Biographie des Autors und allerlei Zahlenspielereien zum Inhalt hat. Walter ist besessen von dem Gedanken, das Buch handle von ihm. Außerdem glaubt er sich schließlich von der Zahl 23 verfolgt, auf die sich alles um ihn herum reduzieren lässt. Schließlich kommt Walter auch einem Mord auf die Spur...

Irgendwie kann man als Zuschauer Walters Abdriften in den Wahnsinn nicht ganz nachvollziehen. Zu schnell machen zwei, drei Seiten Buch aus dem Familienvater ein unberechenbares menschliches Wrack. Insofern ist alles was in Folge passiert, für den Zuschauer eher unwahrscheinlich und nicht zwingend schlüssig..

Einen Großteil Glaubwürdigkeit verliert der Film auch durch übertriebene Bilder. Wahnsinnige Menschen scheinen mit Vorliebe Wände und Körperteile zu beschriften. Das Schreiben auf Papier hat offensichtlich nicht genügend atmosphärische Wucht.

Außerdem muss man nach Sichtung der Schlusspointe nüchtern feststellen, dass die gesamte menschliche Tragödie innerhalb der Story letztlich gar nichts mit der Zahl 23 zu tun hat. Die 23 ist reiner Selbstzweck zur Erklärung einer psychologisch instabilen Figur. Der Mord, um dessen Aufklärung es geht, wird vielmehr aus einer spontanen Provokation heraus verübt. Man hätte wirklich erwarten dürfen, dass die 23 auch auf Motivebene eine Rolle spielt.

Beurteilt man den Film allein nach seinen "Kriminalfilm"-Qualitäten ist er mit den Rückblenden und den überaschenden Wendungen gar nicht mal sooo schlecht, nur geht die Erwartungshaltung der Zuschauer aufgrund der "auf Verschwörung getrimmten Werbung" in eine andere Richtung.

Fazit :
23 ist erst geheimnisvoll, dann wirr, bald uninteressant und letztlich nur heiße Luft
4/10

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