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Horny der Clown, das freakige Maskottchen der "Hellaburger"-Fast Food-Kette, geht um und zerlegt zahllose Teenager in der näheren Umgebung des Imbiss-Joints ganz fachgerecht zu Hackfleisch, was natürlich die örtliche Polizei auf den Plan ruft. Aber die eher inkompetenten Detectives Chase und Crockers kommen mit ihren Ermittlungen nicht so recht voran, weswegen sich die Leichen nur so stapeln. Die junge Mackenzie Carpenter sieht sich zunehmend als Zielscheibe des Sprüche klopfenden Killers mit der Clowns-Maske und findet schließlich heraus, dass es sich bei dem Schlächter um Archie, den verstorbenen Sohn des "Hellaburger"-Chefs Jack Benjamin handelt. Dieser kam vor Jahren an seinem 18. Geburtstag bei einem Practical Joke, den die Eltern der Opfer initiiert hatten, ums Leben, und ist jetzt aus dem Jenseits zurückgekehrt, um sich für seinen Flammen-Tod zu rächen. Der Höhepunkt seiner Killing Spree soll die Ermordung Mackenzies sein, die selbst bald ihren 18. Geburtstag feiert... "Drive Thru" ist zwar, wenn man Konkurrenz-Produktionen aus der Direct-to-DVD-Ecke zum Vergleich heranzieht, durchaus solide gefilmt und wartet mit einer stylishen Anfangs-Credits-Sequenz auf, die nicht einfach nur die üblichen weißen Lettern auf schwarzem Hintergrund abspult, kann aber trotzdem zu keiner Zeit wirklich überzeugen. Das Regie-Gespann Brendan Cowles und Shane Kuhn hat seinen sicherlich als locker-leichte Horror-Comedy konzipierten Streifen nämlich zu einer reinen Blödel-Farce verkommen lassen, bei der keiner der relativ derben Gags zünden will und die eigentliche Geschichte eh niemanden so wirklich interessiert, was sich auch in den eher beiläufig abgespulten Body Count-Standards äußert. Umso überraschter ist man, wenn man erst einmal merkt, dass man es hier im Grunde genommen mit einem versteckten Remake von Wes Cravens "Nightmare - Mörderische Träume" zu tun hat, der storymäßig (mal abgesehen von der Alptraum-Thematik) wirklich haarklein kopiert wird. Hier wie dort gibt’s nämlich einen in vergangenen Tagen durch einen Brand ums Leben gekommenen Baddie, der nun als übernatürlicher Killer zurückkehrt, um an den Kindern seiner Mörder Rache zu nehmen und dabei schlechte Oneliner zu reißen, und eine hübsche Teenie-Protagonistin, die zunehmend als Final Girl in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Tja, da verwundert es nicht, dass man sich ständig dazu verleitet fühlt, "Drive Thru" mit dem viel besseren Vorbild zu vergleichen. Klar, dass dieses auf lustig getrimmte Killer-Clown-Spektakel dabei schlecht wegkommt und nur noch blöder wirkt. So richtig bemerkenswert sind da eigentlich nur die blutrünstigen Gore-Einlagen, mit denen der Streifen geradezu gespickt ist und die absolut keine Gefangenen machen. Da spritzt die rote Soße wie frisch aus der Ketchup-Flasche gepresst, was wiederum nur passend ist. Das satirische Potenzial, das sich aus der Verbindung von Fresstempel und Massenmord ergibt, wird natürlich nicht mal im Ansatz genutzt, was nur die Beschränktheit der Macher so richtig offen legt. So wirklich nervig ist mal wieder die Verquickung jugendlicher Subkulturen und trendiger Nu Metal-Mucke ausgefallen, die in den Mord-Szenen mächtig aufgedreht wird und auch das kleinste bisschen aufkeimender Spannung in harten Gitarren-Riffs ersäuft. Aber gerade diese Anbiederung an die Ziel-Gruppe ist nur allzu typisch für solche billigen B-Movies neueren Datums, die in der Videothek außer den anspruchslosen Kids eh niemanden mehr zum ausleihen animieren. Schade ist es da eigentlich nur um Hauptdarstellerin Leighton Meester, die viel zu niedlich ist, um sich nach "Hangman’s Curse - Der Fluch des Henkers" weiterhin in so einem reinen Schrott zu verschwenden. Zum Schluss gibt es mal wieder ein abgeschmacktes Geburtstagsparty-Finale mit vielen hübsch um einen Tisch drapierten Leichen, was nur beweist, dass "Ab in die Ewigkeit" damals wohl doch einflussreicher gewesen ist, als man vermutet hatte. Das modisch offen gelassene Ende samt Schluss-Gag hat da auch keine tiefere Bedeutung, sondern signalisiert nur noch die Fortsetzungs-Trächtigkeit der Story, was darauf hindeutet, dass Cowles und Kuhn wohl auf eine DVD-Franchise à la "Leprechaun" spekulieren. Bitte nicht! Dokumentarfilmer Morgan Spurlock, der mit seinem Fast Food-kritischen "Super Size Me" 2005 für den Oscar nominiert war, ist hier in einem kleinen Cameo-Auftritt als spackiger Tresen-Sklave zu sehen, was auch so ziemlich das einzig Hintersinnige an diesem ansonsten komplett vergessenswerten Slasher-Schund ist. Der scheint echt einen persönlichen Grudge gegen MacDonalds und Co zu hegen, dass er bei so was mitmacht...

4/10

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