Das habe ich mir schon immer mal gewünscht, dass die Ansage beim Burger-Drive-In so richtig unangemessen kommt. So etwas wie „…Möchten sie ein Getränk oder einen Rasenmäher dazu?“ „Nö, heute mal nicht“ „Dann gibt es auch keinen Burger, und überhaupt müsste ihre Freundin mal abnehmen, außerdem, wie ist sie denn so im Bett?“
Eine ähnliche Situation erleben auch die Teens zu Beginn von „Drive-Thru“, der Rest des Geschehens folgt allerdings stark Vorbildern wie „Ich weiß noch immer…“
Zumindest weiß der Killer im Clownskostüm noch immer, was die Eltern der potentiellen Opfer rund um Mackenzie (Leighton Meester) vor Jahren verbrochen haben. Deshalb holt er sich auch einem nach dem anderen, so dass Hauptfigur Mac und ein paar ihrer Freunde sich gezwungen sehen, den Killer im eigenen Domizil zu stellen.
Als Heldin wird man wie folgt prädestiniert: Noch keine 18, aber immer noch Jungfrau, Vegetarierin und zweitklassige Sängerin in einer drittklassigen Indie-Rock-Band. Zudem natürlich lecker anzuschauen, wie auch alle anderen Girlies, einschließlich dem weiblichen Detective. Gehört sich so für einen Teenie Slasher. Dass sich außer ihr allerdings niemand durch tiefe Charakterzeichnung hervorhebt, versteht sich ebenfalls von selbst.
Zur unfreiwilligen Heldin wird man natürlich auch, wenn die eigene Mutter in die Lebensgeschichte des Killers verwickelt ist, so dass dieser ihr mit kleinen Gesten zukommen lässt, wer als nächstes das Zeitliche segnen wird. Da kommt das unvermeidbare Witchboard zum Einsatz, formt ein magischer Ball eigenständig Worte und da wird der eindeutige Aufdruck eines T-Shirts hinterlassen.
Mit der Geschichte und dem Motiv des Irren erfindet man das Genre zwar nicht neu, doch zumindest mordet der Typ nicht wahllos in der Gegend herum, obgleich das Timing und die Voraussicht des Unholds mal wieder unwahrscheinlich genau sind.
Und so hangelt man sich durch angenehm viele Schauplätze, um dem Clown bei seinen teilweise einfallsreichen und blutigen Taten beizuwohnen. Da landet ein Kopf in der Mikrowelle, es fliegen Äxte, es gibt eine Körperteilung und man begibt sich vom Schulgelände über eine Geisterbahn bis zum Bällebecken des „Hellaburger“ Restaurants.
Da ist größtenteilsTempo drin, was durch einige Fast-Forwards noch erhöht wird, nur die schräbbelige Slaughter-Metal-Mucke nervt dabei gewaltig.
Den Genrefreund dürfte die eine oder andere Szene jedoch gewiss ansprechen.
Allerdings, der Streifen wird auch als Komödie angepriesen und in diesen Teilen versagt er fast gänzlich. Hätte sich als überspitzte Satire mit Kritik an diversen Burger Konsumenten versuchen sollen, doch das bleibt fast völlig aus. Stattdessen setzt man einzig auf die Figur eines korpulenten Detectives. Es bleibt jedoch bei einem Running Gag mit seinem falsch ausgesprochenen Namen und ein paar tollpatschigen Verhaltensweisen. Im Endeffekt nicht mehr Humor, als gängige Teenie Slasher durchschnittlich zur Auflockerung einsetzen.
Insgesamt wird der Stoff recht flott erzählt und man pausiert lediglich mit einer Knutschphase der Heldin, die damit ihrer Jungfräulichkeit entgegenwirkt. Zum Showdown setzt man noch mal einen drauf und setzt einen Plot Twist, der sich zwar überhaupt nicht logisch erklärt, jedoch auf eine Fortsetzung hinweisen könnte und mit seiner skurrilen Form ein wenig an „Scream“ erinnert.
Also: Ein absolut typischer Slasher, der zumindest nie langweilig wird, auch wenn das ganz große Mitfiebern ausbleibt.
Zwischenzeitlich gibt es zwar viele Serienkiller im Clownskostüm, was sich auf Dauer entsprechend abnutzt, doch der Typ ist einigermaßen fix und blutig bei der Sache.
Viel mehr will der Genrefreund ja gar nicht geboten bekommen, - nicht groß nachdenken und schnetzeln lassen.
6,5 von 10