Völlig verwirrt wacht die junge Nikita in einem fensterlosen Zimmer auf. Sie erinnert sich, dass sie von der Polizei festgenommen wurde, weiß bis dahin nicht warum. Ihr wird vorgeworfen einen Polizisten ermordet zu haben. Obwohl unschuldig, wird Nikita wegen Mordes verurteilt: Tod durch die Spritze. Doch plötzlich steht der mysteriöse Michael neben ihr – mit einem knallharten Angebot … Entweder sie lässt sich zur Top-Agentin ausbilden – oder sie wird tatsächlich sterben.
La Femme Nikita basiert auf Luc Bessons Thriller von 1990, hat aber auch eigenständige Elemente einmontiert. Als Action/Thriller Serie funktioniert sie als solch sogar recht gut. Oft finde ich kanadische Serien ziemlich statisch, aber was hier an Verfolgungsjagden, Schießereien und Prügeleinheiten geboten wird ist nicht nur ziemlich rasant, sondern auch durchaus auf gehobenen Serienniveau anzusiedeln.
Wie der name schon sagt steht unsere Top Agentin wider Willen im Zentrum und deren innerer Konflikt zwischen ihrem brutalen, kompromißlosen Job und der eigenen Einstellung, die diese Kriterien nicht erfüllen möchte. So hilft sie manchmal sogar ihren Zielpersonen und muß immer den schmalen Grat zwischen Gehorsam und Gewissen balancieren. Daneben steht ihr unterkühlter Mentor Michael und klar das bei dieser strikten Geschäftsbeziehung auch die Gefühle untereinander eine größer werden Rolle spielen (der alte Trick wurde ja schon bei Remingston Steele oder Agentin mit Herz eingesetzt).
Neben der Action und der emotionalen Note bauten die Autoren aber meist noch nettes Twist in die Episoden ein, so daß die jeweilige Folge recht unterhaltend ablief. Etwas Humor hätte zwar auch gelegentlich nicht geschadet, aber gut man kann nicht alles haben, die Sektion Eins der Regierung ist ja auch keine Komödiantenbühne. Von mir aus hätten ruhig mehr als die knapp 100 Folgen produziert werden.
6,5/10