James Dell fährt mit seinem Cousin Vaughn im Schlepptau nach Hollywood, um seiner dorthin umgesiedelten Schwester Sarah, die eine Karriere als Regisseurin und Drehbuchautorin anstrebt, einen Besuch abzustatten. Abends macht man mit Sarahs Zimmergenossin Chantelle, einem hohlen Starlet, die Club-Szene unsicher und wird von dem Schauspieler Nate Folds auf eine Privat-Party des ehemaligen Horrorfilmers Francis Fenway eingeladen. Das heruntergekommene Mietshaus Fenways hätte James und den anderen eigentlich eine Warnung sein sollen, aber nachdem man den mit Betäubungsmitteln versetzten Champagner geschlürft hat, ist es bereits zu spät. Kurz darauf finden die Vier sich nämlich in der Gewalt des irren Regisseurs und seiner Lakaien wieder, die sich offensichtlich vom Mainstream-Kino abgewandt haben und nun nur noch perverse kleine Folter-Filmchen für den Eigenbedarf produzieren. Und da kommt ein solch karrieregeiles Pack natürlich gerade recht... Im Gegensatz zu Larry Cohens hintersinnigem 1984er-Thriller gleichen Namens verbirgt sich hinter diesem "Hollywood Kills" nur ein schnöder Direct-to-DVD-Streifen, der offensichtlich auf der durch "Hostel" und "Saw" losgetretenen Folterporno-Welle mitschwimmen möchte. Vergebens übrigens, denn im Vergleich zu Sven Pape scheint selbst ein Eli Roth noch so seine Vorzüge zu haben, denn der weiß immerhin, in welche Richtung er die Kamera halten muss und klatscht seine Bilder nicht auf Teufel komm raus mit Farbfiltern zu. Formaltechnisch regiert bei diesem minderbemittelten Low Budget-Machwerk, das man allem Anschein nach auf die Schnelle in ein paar verlotterten Kulissen und einigen Hinterhof-Gassen runtergekurbelt hat, dann auch nur noch der Schlendrian, was die anvisierte Zielgruppe allerdings kaum stören dürfte. Die Daseins-Berechtigung solcher Filmchen ergibt sich heutzutage, wenn man denn schon kein gehobenes Handwerk mehr erwarten darf, eh nur noch aus dem Shock-Value ihrer Gewalt-Exzesse, und der war ja schon bei den Kino-Vorbildern eher gering, da nützt auch der lockere Snuff-Anstrich der Geschichte nichts mehr. Echte Torturen gibt es dann jedoch so gut wie gar nicht zu bestaunen und die Blut-Einlagen beschränken sich auf ein paar wenige gorige Make Up-Effekte, was den blutgeilen Proleten schlichtweg zu zahm sein dürfte. Ansonsten nervt die schiere Klaumentalität der Chose ziemlich ab, angefangen bei den Argento-esk festgenagelten Augenlidern à la "Terror in der Oper" bis hin zur völlig deplazierten "Lethal Weapon"-Hommage ("Eins, zwei, drei, auf!"). "Hollywood Kills" ist also alles in allem herzlich langweilig geworden und stellt die finanziellen Limitierungen seiner Produktion nur allzu offensichtlich zur Schau. Da wundert man sich doch glatt, wie sich die beiden recht bekannten TV-Darsteller Dominic Keating ("Star Trek: Enterprise") und Zack Ward ("Titus") in einen solchen C-Movie-Dreck verirrt haben, denn ein fetter Gagen-Scheck kann hier wohl kaum gewunken haben. Ich schätze mal, dass Pape seinen Film gern als Allegorie auf den Sündenpfuhl Hollywood verstanden wissen möchte, was bei soviel vordergründiger Sensationsmache natürlich nicht klappen kann, denn da sind die realen Geschichten von Sex- und Drogen-Skandalen, die man so aus dieser Richtung zu hören bekommt, viel erschreckender. Was bleibt ist das spannungslose Rekapitulieren der gängigen Torture-Porn-Schemata, die nur aufgrund des allgegenwärtigen Dilettantismus schwer im Magen liegen, einen ansonsten aber völlig kalt lassen. Selbst der obligatorische Schluss-Gag ist zwar fies gemeint, aber mittlerweile auch keine Überraschung mehr und verpufft demnach völlig wirkungslos. Fazit: Schludrig gemacht und inhaltlich (damals schon) kalter Kaffee.
2/10