Frühwerk Luc Bessons mit Christopher Lambert und Jean Reno, vor ihren großen Durchbrüchen
Story:
Der Punker Fred (Christopher Lambert) hilft der wunderschönen Helena (Isabelle Adjani) beim Tragen ihrer Einkäufe. Dafür lädt sie ihn zu ihrer Geburtstagsfeier ein. Doch dort sprengt Fred so gleich den Tresor und stiehlt wichtige Dokumente. Er fordert per Erpresserbrief 50 Millionen France. Helena geht darauf ein und trifft sich mit ihm in der Metro, um die Übergabe zu vollziehen. Doch als sie ihn reinlegen will, platzt das Geschäft. Den wartenden Polizisten kann Fred locker entkommen, denn er lebt in der Metro und kennt sich dort bestens aus. Helenas Interesse an Fred und seinem Leben wird nun geweckt. Sie versucht ihn aufzuspüren....
Da Story hört sich eigentlich recht gediegen an, doch stellt sie in exotischen Bildern das Leben in der Metro und ihre Bewohner da. Am ehesten kann man den Film noch Krimiromanze nennen. Nach der anfänglichen Verfolgungsjagd läuft der Film fast komplett im Untergrund ab. Der Film konzentriert sich dabei darauf die Punks, die Polizisten und die Diebe zu zeigen, die dort ihrem täglichen Geschäft nachgehen. Scheinbar scheint es zwischen den verschiedenen Gruppierungen keine größeren Reibereien zu geben, bis es zum bitteren Ende kommt...
Musik:
Pop- und Rockmusik wird in diesem Film groß geschrieben. Auf der einen Seite wird dem Zuschauer so eine etwas fremdartige, bunte Atmosphäre vorgegaukelt, die aber schnell ins pessimistische umschlagen kann. Der stellenweise Verzicht auf Musik wirkt dann um so drückender. Genial und verzerrend!
Atmosphäre:
Der Film fängt mit einer Verfolgungsjagd an, bei der der Zuschauer erst mal gar nicht weiß worum es geht, um dann schnell in das U-Bahn Leben abzugleiten. Besson erzählt die Geschichte mit Rückblicken, so dass aufkommende Ungereimtheiten meist wenig später aufgelöst werden. Die Romanze zwischen dem Helena gegenüber knorrigen Fred, kommt erst am Ende richtig zur Geltung. Der Schwerpunkt des Films das Leben der Obdachlosen, die sich meist mittels Diebstahl ihre Mahlzeiten finanzieren und der Metropolizei, die meist machtlos ist. So gibt es im Film Lebenskünstler wie den Drummer (Jean Reno) oder den Rollschuhfahrer oder Fred, der eigentlich mehr aus seinem Leben machen möchte. So stellt er eine Musikgruppe zusammen, damit sie in der U-Bahn spielt. Den Diebstahl der Dokumente fasst er auch mehr als Spass, als Geldgier auf. Außerdem hat er so die Chance Helena wiederzusehen und ihr die „Wunder“ der Subway zu zeigen. So kehrt diese zu ihren eigenen Wurzeln zurück und erkennt wer sie wirklich ist und wen sie liebt. Leider ist das sorglose Leben aber bald zu Ende. Leider nimmt das sorglose Leben aber ein rasches und plötzliches Ende.....
Schauspieler:
Christopher Lambert spielt hier mit einer irren Punkfriseur Fred. Bevor er den großen Durchbruch mit „Highlander“ schaffte und später in billigen Actionfilmen versank, gelang ihm hier eine recht außergewöhnliche, befremdliche Darstellung eines Punks. Dabei gelang ihm eine Gradwanderung zwischen Spaßvogel, Lebenskünstler und Romantiker. Eine ungewöhnliche aber gute Rolle für Lambert.
Zu seinen Kumpanen gehört unter anderem Jean Reno. Der sagt zwar nicht viel, überzeugt aber durch Mimik und Aussehen. Ständig haut er mit seinen Schlagzeugstäben irgendwo draufrum. Eine gewisse Komik birgt sein Aussehen. Mit recht langen Haaren und Bart, sowie Brille ist Reno einfach zum brüllen. Humorvolle Nebenrolle :-)
Fazit:
Auf seine Art einzigartiges Frühwerk Luc Bessons. Ich kenne keinen Film, mit dem man diesen hier vergleichen kann. Bewertung ist daher auch recht schwierig. Einzigartiger Mix aus Krimi, Romanze und Einblick in das Leben der französischen Metro. Besonders Lambert und Reno wissen zu gefallen.