„Die Gladiatoren“ ist die Fortsetzung von „Das Gewand“, nur eben ohne Richard Burton. Stattdessen steht nun der weinerliche Demetrius, der schon bei dem Vorgänger aufs Übelste enttäuscht hat, im Mittelpunkt. Demetrius wird nach einer unmotivierten Schlägerei mit den Prätorianern zum Gladiator, der aber als Christ nicht kämpfen will. Zumindest nicht gegen Menschen – bei Gottes anderen Geschöpfen wie puscheligen Tigern hat Demetrius weniger Skrupel. Nach der versuchten Massenvergewaltigung (?) seiner Geliebten durch seine Gladiatorenkumpel, die noch vor Beginn der Gewaltanwendung scheinbar verstirbt, wendet sich Demetrius von Gott ab und wird mittels eines öffentlichen Rachefeldzuges gegen die Schurken in der Arena zum publikumswirksamen Killer, der sofort begnadigt wird. Er macht eine steile Karriere in Rom, um am Ende im Bett von Messalina zu landen. Petrus holt ihn dort wieder raus und führt ihn zurück zum Christentum. Die Story ist simpel, aber verglichen mit „Das Gewand“ geradezu ein Reißer. Das Kleidungsstück selbst taucht auch alle Nase lang auf, ist aber, abgesehen von der Heilung bzw. Wiederauferstehung von Demetrius Geliebter, ohne Belang. Victor Mature spielt konsequent schlecht weiter. Dafür kommt Jay Robinson deutlich besser in Fahrt und gibt einen ordentlichen Caligula. Die Szene, in der er die Wunderwirkung des Gewandes testet, hat mir sehr gut gefallen. Leider wird Caligula ermordet und Claudius ersteigt den Thron. Dieser erlässt prompt ein Toleranzedikt (soso) und verhindert so den Märtyrertod von Demetrius, auf den sich der geneigte Zuschauer schon die ganze Zeit freute. Damit können Demetrius und sein Kumpel zusammen mit Petrus lässig aus dem Palast schlendern. Diese Szene erinnert fatal an den alten Werbespot der SPD, in dem Gerhardt, Oskar und Rudolf in leichter Zeitlupe durch Berlin schreiten… Erwähnen sollte man noch die Leistung von Ernest Borgnine. Ich finde, sein Auftritt als Gladiatorenlehrer gehört eindeutig zu seinen besseren Rollen. In Summe ist „Die Gladiatoren“ etwas besser als „Das Gewand“. Aber auch hier reicht es völlig aus, diesen Film einmal gesehen zu haben. Von mir kriegt er 5 von 10 Punkten.