Ted Posts US-Western aus dem Jahre 1968 beginnt wie eine typische Rachegeschichte mit Clint Eastwood als verschlossenem Rächer, offenbart aber nach und nach seine wahre Intention, nämlich das Aufzeigen moralischer Konflikte und Widersprüche bei der Ausführung der seinerzeit harten, ungerechten und zynischen Gesetzgebung, die sich auch mühelos auf die Gegenwart übertragen lassen. Eastwood verkörpert seine Figur glaubhaft und handwerklich gibt es an diesem Film wenig zu bemängeln. Insbesondere die Inszenierung der öffentlichen Hinrichtung wurde brillant umgesetzt und wirkt (hoffentlich) nachhaltig verstörend auf den Zuschauer. Die epische Tiefe eines Leone-Werks und der typische Antiheld-Geist eines guten Italo-Westerns werden aber nicht erreicht. „Hängt ihn höher“ nimmt angenehmerweise nicht plakativ eine bestimmte Position ein, sondern überlasst es dem nachdenklich gestimmten Zuschauer, zu abstrahieren und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Dadurch wirkt der Film allerdings wenig geradlinig und etwas fahrig. Kein Meisterwerk, aber solide, intelligente Western-Kost. Eine Erwähnung wert ist auch der gelungene Soundtrack.