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Uwe Boll versteht es, immer wieder aufs Neue unspannende und grottig inszenierte Filme abzuliefern, da hat er ein Händchen für. Denn trotz einer absoluten Hammer Szene ist sein Stoff über einen Serienkiller ein emotionsloser Stinker.

Schlechte Laune verbreitet sich bereits zu Beginn mit den dokumentarischen Aufnahmen gequälter Hunde, die er von der Tierschutzorganisation PETA zugeschustert bekam, - Sinn ergeben diese Bilder im Zusammenhang mit einem Serienkiller nur sehr bedingt, allerdings schon fast mehr als der Rest des Streifens. Immerhin ist man wütend.
Der hundertfache Serienkiller überlebt die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl und befreit sich aus einer zugenagelten Kiste unter der Erde. Nachfolgend rächt er sich an allen Vertretern des Gesetzes.
Klingt solide, aber Boll schafft es, von dieser Grundlage nahezu alles in den Sand zu setzen.

Mehr als zwei, drei Sätze am Stück werden kaum gesprochen, folglich sucht man nach Charakterisierungen der Figuren vergebens.
Zunächst wird mit Zeitsprüngen geschildert, wie die Hinrichtung abläuft, man diverse Zeitungsartikel sichtet und dem Unhold in regennasser Nacht in seinem Domizil auf die Schliche kommt. Besonders hier fällt auf, wie unspannend so eine Situation in Szene gesetzt werden kann, indem einerseits im fahlen Schein der Taschenlampe und furchtbar wackeliger Handkamera kaum etwas erkennbar ist und sich andererseits keine wirkliche Konfrontation abzeichnet. Als Killer Seed kurz, aber blutig zuschlägt, ist einem das bereits völlig egal.

Die berüchtigte Viereinhalbminuten-Szene mit dem Hammer und dem Opfer auf dem Stuhl reißt ergo nichts mehr raus. Teilnahmslos verharrt die Kamera in sicherer Distanz, damit man erst gar nicht deutlicher sieht, wie qualitativ unterdurchschnittlich diverse Splattereien ausfallen. Das Opfer? Es hatte keinen Namen und keinen direkten Bezug zur Geschichte, nun ja, welche Geschichte überhaupt, die vorgaukelt, die Grausamkeiten des Menschen in den Fokus zu bringen, aber noch nicht einmal imstande ist, sie mit Hintergründen zu analysieren.

Der arme Michael Paré kann einem diesbezüglich schon fast ein wenig Leid tun. Als ermittelnder Detective Bishop müht der sich immerhin mit halbwegs glaubwürdigen Gesichtsausdrücken, was einem wie Ralf Möller in der Rolle eines Gefängnisdirektors völlig abgeht. Hinzu kommt, dass Paré die einzigen Szenen hat, in denen überhaupt so etwas wie Emotionalität aufkommt, - einmal während einer kurzen nächtlichen Unterhaltung mit seiner Filmtochter über Träume und letztlich während des doch reichlich bitterbösen Showdowns, dem wahrscheinlich miesesten Element der ansonsten kalt lassenden Story.

Der Killer mit dem Sack über dem Gesicht kann also schlachten wie er will, - am Ende zerstört die Distanziertheit, die fahrige Erzählweise und die dramaturgisch überhaupt nicht durchdachte Handlung alle guten Ansätze (der Score…) im Keim.
Uwe Boll ist kein guter Geschichten-Erzähler, er ist aber auch keiner, der Spiele adäquat verfilmen kann.
Er ist nur einer, der sich aufgrund erinnerungswürdiger Szenen und dubioser Werbung seiner Streifen immer mal wieder ins Gespräch bringt, - seine Filme werden deshalb aber noch lange nicht sehbarer.
2 von 10

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