Review

ideenarme story
Der totgeglaubte Serienkiller Max Seed nimmt Rache an seinen Peinigern: Diese Plotline verläuft in ausgetretenen Pfaden und lässt kein Klischee aus. Einige Skurrilitäten (wie z.B. die Verwesungs-Videobänder) werten die story aber ein wenig auf.


durchwachsenes Drehbuch

Die Story dürfte bis zur "Auferstehung" im Vorfeld bekannt sein. Leider beschäftigt sich der Film dennoch sehr ausführlich mit der Festnahme, der Hinrichtung und anderen stereotypen Szenen, die man in diesem Zusammenhang so erwarten dürfte. Ein kümmerliches Drittel der Laufzeit entfällt auf den Rachefeldzug; und auch der bietet kaum Überraschungen. Das Drehbuch ist arm an Plottwists und die Figuren machen eigentlich keine spannungssteigernde Entwicklung mehr durch. Das mutige, offene Ende kann hingegen überzeugen.

Bierernst und hart
Uwe Boll hatte wohl ein nihilistisches Horror-Drama im Sinn . Deshalb entfernte er sich in Atmosphäre und Stimmung von den selbstironischen Party-Slashern á la Freitag der 13.
Michael Paré legt sich oderntlich ins Zeug und kann als ausgebrannter Cop überzeugen, dem die Grausamkeiten rund um den Killer mächtig zusetzen. Boll würzt seinen Streifen dann auch mit Tiersnuff- und Folterszenen, die wirklich nichts für schwache Nerven sind.
Demgegenüber stehen aber auch ein paar unfreiwillige Lacher (das Gerede über den neuen elektrischen Stuhl ist wirklich albern) und andere mißlungene Szenen (die überlange Farmhaus-Durchsuchung ist zu dunkel geraten; Spannung bleibt deshalb aus).

Zensiert wie in alten Zeiten
Hart ist Seed nur in der ungeschnittenen Fassung. Was in den Videotheken derzeit mit dem Aufdruck "keine jugendfreigabe" angeboten wird, mutet eher wie die "FSK 16" Fassung an. Von der vielzitierten minutenlangen Hammer-Szene (Seed schlägt mit einem Hammer auf sein wehrloses Opfer ein) sind ganze drei schlaffe Schläge übrig geblieben. Auch im Rachefeldzug beschränken sich die Grausamkeiten darauf, dass Seed nur noch kurz aus seinem Versteck springen darf, bevor ein Schnitt uns alles weitere vorenthält. Ich habe lange keinen derart verstümmelten Film gesehen.


Seed wäre wenigstens mittelmäßig, wenn man ihm nicht seine splattrige Würze genommen hätte.
Aber so kann man kaum mehr als 03 von 10 Punkten vergeben...

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