Review

Jugendliche prügeln sich gegenseitig die Scheiße aus dem Leib… - Fein!

Muss leider gestehen, dass ich beim Betrachten dieses fernöstlichen Brutalo-Dramas schon ziemlich einen im Tee hatte, weshalb die Berichterstattung jetzt auch nicht so detailliert ausfallen wird.
Doch sei’s drum: Es geht jedenfalls um Jugendliche an einer elitären Hochschule. Da dort Schuluniformen Pflicht sind, sind die Rabauken stets schick gekleidet. Eine Handvoll Jungs gründen dann so etwas wie einen Fußballverein und nennen diesen „Tigers“. Auf das Leder wird allerdings nur ein einziges Mal im ganzen Film gekickt, ansonsten wird in die Magengrube irgendwelcher Kontrahenten gestiefelt. Genau, in diesem Film wird sich viel geprügelt. Die Gegner unserer Protagonisten – das sind, soviel ich mitbekommen habe, entweder altere Semester, Jungs aus anderen „Gangs“, oder aber sie hacken gegenseitig aufeinander ein. Mit einer dieser „Gangs“ liegen unsere „Tigers“ aber besonders im Clinch, da einer der Tiger mit der Freundin von so `nem anderen Kerl was laufen hat. Die Fights nehmen von Mal zu Mal brutalere Ausmaße an und gipfeln in einem Finale, in welchen dann nicht mehr nur mit den Fäusten gesprochen wird, sondern auch Brechstangen und Äxte zu Wort kommen, was schließlich auch einige Tote zur Folge hat.

So! An die Handlung im Eigentlichen kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern, was aber gewiss nicht nur daran liegt, dass meine Sinne beim Glotzen schon merklich getrübt waren, sondern vor allem Folge dessen ist, dass der Streifen recht substanzlos ausfällig. Man schwappt eben so vom einen ausgiebigen Prügelszenario zum nächsten, dann quetscht sich irgendwann noch `ne schludrig erzählte Liebesgeschichte dazwischen, die wirklich keine alte Sau interessieren dürfte, …und das war’s dann eigentlich im Großen und Ganzen.
Wirklich emotional oder deep wird’s irgendwie nicht, auch nicht als sich am Schluss einige unserer Kameraden am Schluss auf ziemlich blutige Weise von der Bühne des Lebens verabschieden müssen, was wohl daran liegt, dass einem die Charaktere einfach nicht ausreichend vorgestellt und nähergebracht werden.
Gut, jetzt zum Wichtigsten – den Fights: die fallen, naja, teilweise schon recht blutig aus, wirklich hart und sehenswert wird’s aber erst im Showdown. „So realistisch, dass einem beim Betrachten die Knochen schmerzen“, wie uns der Klappentext glauben machen will, wird’s aber nicht.

Nun gut, wie könnt ihr euch diesen Prügelknaben jetzt vorstellen:
Anfangs hätt’ ich fast gemeint, der Film würde so ein bisschen in Richtung „Fight Club“ gehen. Vergleiche zu diesem möchte ich aber sofort von mir weisen, auch wenn die Fights schon ein bisschen in dieselbe Richtung gehen.
Pfft, keine Ahnung: Es wird schon ungefähr so hart geprügelt wie in „As Tears Go By“ (falls den einer kennt…), dazu gibt’s viel Zeitlupe, aber es fehlt eben die emotionale Bindung zwischen Matschgesicht und Zuschauer, welche wichtig wäre, damit die Blessuren wirklich weh tun.

Unterm Strich bleibt GANGSTER HIGH für mich ein relativ halbgares Prügel-Happening mit vielen, recht ansehnlichen koreanischen Jungdarstellern, guter Optik, keiner wirklich mitreißenden Story und viel Aua in die Fresse.
Die Fights besitzen aber nicht wirklich die Brisanz, die Durchschlagskraft und die Ausgeklügeltheit, um den Film als „sehenswert“ einzustufen. Zur Abwechslung wird hier aber wenigstens mal nicht Kung Fu, Karate oder weiß der Geier was gekämpft, und es kommen auch keine überzogenen Moves und Kunstgriffe zum Einsatz, was irgendwie schon mal wieder eine ganz nette Abwechslung ist.
Trotzdem bekommt der Streifen von mir kein Empfehlungsschreiben. Das ist doch irgendwie nix Ganzes und nix Halbes: Wenn schon sich auf Birne-Weich-Kloppen spezialisieren, dann doch bitte ordentlich!
An der Rütli-Schule geht's aber wahrscheinlich härter zu als hier...

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