Vietnam 1967. Der junge, naive College-Student Chris Taylor wird in Vietnam einem Platoon zugeteilt. Die Aufgabe: Search and Destroy. Die physische und psychische Belastung ist für die jungen Soldaten unerträglich. Viele stehen kurz vor dem Wahnsinn. Bei einem Angriff auf ein Bauerndorf werden die Jungen zu Bestien. Wie im Rausch töten sie Krüppel, Frauen und Kinder. Barnes verhört einen Bauern, will ihm nicht glauben, dass die Waffen die im Reis versteckt gefunden wurden, nicht dem Vietcong dienen sollen. Barnes erschießt die Frau des Bauern und droht auch die kleine Tochter umzubringen, als Elias dazwischenkommt. Er schwört Barnes, ihn vors Kriegsgericht zu bringen.
Bei Vietnam-Filmen spricht man ja gerne von den großen drei, was ich jetzt auch glatt unterschreiben würde. Apocalypse Now, Full Metal Jacket, aber auch Platoon haben auf ihre jeweils eigene Weise das Publikum beeindruckt und deutlich vermittelt: Krieg ist die Hölle. Vor allem verzichtet Oliver Stone auf den sonst gerne genommenen Hurra-Patriotismus. Im Grunde ist nicht der Vietcong der Feind, die Charlies werden auch kaum im Bild gezeigt, sondern der Konflikt schwelt in den eigenen Reihen und führt dazu das Desillusion und Abstumpfung zu mindestens gleich viel Kriegsgreuel führen.
Insofern kann man Platoon da durchaus einen realistischen Touch abkaufen, wenn die meist jungen und vielfach unerfahrenen GI´s ihr Jahr Kriegsdienst leisten müssen. Die Bilder von Todesfallen, Hinterhalten, zivilen Opfern, Dreck, Moskitos oder unterirdischen Tunneln sprechen deutlich den Zuschauer an, hier möchtest du nicht sein und eben auch die Soldaten verändern sich aufgrund der ständigen Bedrohungen.
Wir begleiten dabei hauptsächlich den Frischling Chris Taylor und dessen philosophischen Gedanken aus dem Off-Kommentar. Seine Dienstzeit steht als Spiegelbild für charakterliche Veränderungen, denn mit den beiden Feinden Barnes (der harte und kompromißlose) und Elias (der ruhige der versucht sich einen Rest Menschlichkeit zu bewahren) entwickelt sich eine interne Dramatik und wer kennt das berühmte Bild nicht, als Elias sterbend die Arme zum Himmel reckt.
Für mich war eigentlich nur die Frage, ob ich hier 9 oder 10 Punkte verteilen soll und hab mich dann doch für die Höchstnote entschieden. Platoon bringt einfach alles mit, was ein Top Film braucht. Gute Darsteller und Charaktere eine spannende nicht zu abgedroschene Story und natürlich einen fähigen Mastermind mit einer Vision. Für mich ist hier alles vorhanden.
10/10