Aus dem Alltag eines amerikanischen Scharfschützen…
Handlung minimal und trotzdem ein guter Film…so etwas gab es nur in den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren zu sehen. Wir befinden uns im Dschungel Panamas und folgen Tom Beckett und Richard Miller, einem Scharfschützen und seinem Ausguck. Sie sollen einen General des Panamesischen Militärs erschießen und am besten gleich noch einen Kolumbianischen Drogenbaron mit dazu. Ja, da waren Zeiten, als sich die USA in wirklich jedes Land der Welt und dessen Politik eingemischt hat, die Weltmacht muß halt alle beschützen, das hat sich auch irgendwie bis heute kaum geändert…und so schleichen die beiden Männer durch den Dschungel, müssen die eine oder andere gefährliche Situation überstehen, doch am Ende, ja, da steht wieder einmal ein Sieg für die glorreichen Marines.
Darf man diesen Film gut finden? Aus objektiver Sicht eher nicht, denn es wird uns ein verherrlichendes Bild eines Einzelgängers gezeigt, der für sein Land schmutzige Aufträge ausführt und sich 74 bestätigter Abschüsse rühmt. Das ist für den Europäer menschenverachtend aber zutiefst amerikanisch, wahres Heldentum auf dem Schlachtfeld der Ehre…jede Truppengattung hat irgendwann einen Film spendiert bekommen, die Ranger, die SEALs, die Delta Force…also war es auch an der Zeit, dem einsamen Wolf des Hinterhalts ein Denkmal zu setzen, und der Film, der dabei herausgekommen ist, darf aus subjektiver Sicht als Erfolg bewertet werden, denn er verzichtet sogar auf Frauen in den Nebenrollen…und das gibt es doch nun wahrlich selten und ganz konsequent nur beim „Ding aus einer anderen Welt“.
Ein Männerfilm also, der mit seinen Kugelflügen den Herren der Matrix wohl ein gutes Stück Anschauungsmaterial geliefert hat. Es ist spannend zu sehen, wie die beiden Helden durch den Dschungel kriechen, man kann lernen, wie Tarnung funktioniert, und am Ende jedes Kugelfluges gibt es ein blutiges Einschußloch. So will man das sehen, die Dialoge sind dabei, nun ja, eher von schlichter Natur, und auch darstellerisch ist hier kein großes Kino zu sehen, wie auch, wenn Billy Zane mittun darf? Der Man hat so ein weichlich-weinerliches Auftreten, das paßt nicht in den Dschungel und auch nicht zu Tom Berenger als Schütze Beckett. Aber man wartet ja auch nicht auf Godot, sondern auf das nächste Gefecht, und so bekommt man wieder einmal gute Unterhaltung serviert, technisch einwandfrei wen auch wie eingangs gesagt moralisch etwas fragwürdig…8/10