Der Fänger (1965)

Review

von Frank Trebbin

Freddy Clegg ist ein echter Neurotiker und ein fanatischer Sammler von Schmetterlingen. Unfähig, eine normale Beziehung zu Frauen zu entwickeln, kauft er sich nach einem Lottogewinn ein einsames Landhaus, in dessen Keller er die entführte Miranda Grey gefangen hält, damit sie ihn lieben kann. Nach einigen Fluchtversuchen ist Miranda tot und Freddy wieder auf der Suche nach einem neuen „Sammlerobjekt“.

William Wylers einfühlsame Studie eines pervertierten Gehirns stellte sicherlich seinerzeits starken Tobak dar, der ähnliche Reaktionen hervorrief, wie heute der inhaltlich gleichgelagerte „Muttertag“, welcher lediglich in den Gewaltdarstellungen modischer ist und ein paar Schritte weiter geht. Die starke Hand des Hollywood-Veteranen Wyler ist in jeder Szene spürbar, und so verwundert es nicht, daß das Skript dieses düsteren Zwei-Personen-Kammerspiels spannend und unterhaltsam in Szene gesetzt wurde. Die beiden Hauptdarsteller liefern ohne Zweifel eine der besten und wirkungsvollsten Arbeiten ihrer Karrieren ab. Mit Terence Stamp, Samantha Eggar, Mona Washbourne, Maurice Dallimore u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin