Videothekenreißer aus der Zeit, als solche Film noch produziert wurden. Allerdings ist "Ghetto Blaster" ein absoluter Nachzügler aus der Schlussphase des Selbstjustiz-Genres, wenngleich keiner von den schlechten Ergüssen. Einmal mehr ist die Story völlig nebensächlich, wohingegen die Masche "netter Kerl von nebenan wird zur Killermaschine" deutlich besser zieht.
Einmal mehr geht es um die einstmals beschauliche Wohngegend, die immer mehr zum Ghetto verkommt. Nach dem feigen Mord an einem alten Ladenbesitzer sieht sich der besagte nette Kerl dazu berufen, im Alleingang unter den Gangs aufzuräumen, die das Viertel terrorisieren.
Im Prinzip erinnert "Ghetto Blaster" ein wenig an "Invasion USA" mit Chuck Norris: Auch hier nimmt es der Einzelkämpfer in bester Guerilla-Manier mit einer ganzen Armee auf, um der ungewöhnlichen Friedensmission mit Bomben, Fallen und Gimmicks ein wenig nachzuhelfen.
Der Film ist durchaus unterhaltsam und spannend geraten und atmet den Videotheken-Spirit der Achtzigerjahre. Natürlich zählt das Werk von Regisseur Alan Stewart zu all jenen Filmen, die sich kein Mensch ausleiht und die mit etwas Glück vielleicht mal im Nachtprogramm kleinerer Privatsender laufen, viele Jahre später...
Das reaktionäre Thema hat in gewisser Weise jedoch etwas Zeitgemäßeres denn je an sich - ohne, dass "Ghetto Blaster" einen tiefgreifenden sozialen Kommentar daraus machen würde. Ghetto und Gangster, bis einem der Kragen platzt: So einfach geht das manchmal! Der Film ist simpel gestrickt, kann mit Richard Hatch, R.G. Armstrong und Richard Jaeckel jedoch einpaar prominente Mitwirkende aufweisen.
Fazit: Passabler Reißer ohne große Ansprüche, aber mit dem gewissen politsch inkorrekten Input. Ein Mann und seine Knarre: There´s a new law and order in town!