Review

Slashed Dreams ist ein wirklich sehr merkwürdiger Films aus dem Hause Spar & Söhne. Trotz des Titels hat die ganze Nummer mit Slashern oder Horror mal rein gar nichts am Hut, sondern besteht im Grunde aus zwei Teilen wie sie unterschiedlicher und unvereinbarer kaum sein könnten. Dabei begleiten wir Robert und Jenny, die einen alten Kumpel besuchen wollen, der irgendwo in der tiefsten Prärie wohnt und zu dessen Hütte im Wald man am besten zu Fuß gelangt.
Hier geht es dann aber schon los, das Martyrium des Zuschauers, denn mal eben passiert schlicht und ergreifend gar nichts. Die beiden Turteltauben fahren erst durch die Gegend, wandern durch die Wildnis, pflücken Beeren, treffen auf den zahmsten Meister Petz, die Lagerfeuerromantik greift um sich und ......chrchrchr. Oh sorry, da wird man beim Schreiben selbst schon wieder müde. Aber ernsthaft, die ersten 40 Minuten (von gerade mal etwas über 70) sind langweiliger als ein Spaziergang im heimischen Stadtpark. Man kann diese ohne Übertreibung komplett auslassen, ohne auch nur ein bißchen etwas handlungsrelevantes zu verpassen.
Falls man es geschafft hat bis hierhin wach zu bleiben, tauchen zwei tumbe Rednecks auf, die es sogar schaffen Jenny zu vergewaltigen (keine Sorge man sieht nichts davon). Nach diesem emotionalen Überhammer und Freud´schem Overkill muß sich der Film aber erst einmal selbst erholen, Jennys Seele balsamieren und dem Zuseher fallen erneut die Augen zu. Interessant wird's zwar nicht mehr, dafür aber reichlich doof und makaber. Nicht etwa weil der Film die logische Schiene Rape´n´Revenge einschlagen würde, sondern weil sich beiden Fiesos Stunden später in Hörweite des Hauses lauthals streiten.
Das ruft natürlich Robert auf den Plan, der sich mit einem der beiden ein wenig im Dreck balgt, aber weiter nichts passiert, bis sich die Achse des Bösen unverletzt wieder trollt und aus der Handlung verschwindet. Die werden bei derlei drakonischer Bestrafung sich anschließend ein ehrbares Leben führen lol. Noch lustiger ist allerdings das Schicksal von Jenny. Da wird ein wenig einfühlsam geredet, bald wieder gelächelt und alles ist wieder fein, von geslashten Dreams keine Spur. Ich versuch mal die moralische Message dieses Kackstreifens zusammen zu fassen.

1) im Wald da ist es schön
2) Vergewaltigung ist ein lustiger Spaß für jung und alt, wird eh nicht weiter verfolgt und schließlich ist einmal Klamotten reinigen günstiger als ein Besuch im Puff
3) Psychiater sind überbewertet, Opfer von Zwangsschenkelöffnungen muß man nur ordentlich totquatschen, quasi dem Äquivalent dessen das der Schmerz weggeht, wenn Mutti auf die Wunde pustet

Noch kürzer resümiert. Der Drehbuchschreiber ist ein Idiot, aber auch so ist Slashed Dreams ein langweiliger Stinkehaufen und sicher der Partyrenner in jedem Frauenhaus oder Aufenthaltsraum von Opferschutzorganisation.
1/10

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