Leider gab es in letzter Zeit etwas wenige Filme, die sich der Thematik "Das Böse (Satan) gegen den Rest der Welt" annahmen. Da ich Filme à la "Das Omen" sehr gerne mag, blieb mein Blick beim Absuchen meiner Stammvideothek unweigerlich bei "The Reaping - Die Boten der Apokalypse" an dessen Cover hängen. Unweigerlich bohrte sich mir das Wort "Apokalypse" in die Gehirnwindungen und ich wusste, "Apokalypse" ist genau das was ich heute abend brauchte.
Nach einer harten Woche im Büro soll "Apokalypse" eine durchaus heilende und lindernde Wirkung auf Körper und Seele haben - stand zumindest auf meinem imaginären Beipackzettel!
Die Realität sah aber leider etwas anders aus!
Bereits ganz am Anfang des Streifens tauchte das Dark Castle Logo auf. Und die während der letzten Woche bereits sprunghaft angestiegenen Sorgenfalten in meinem Gesicht vermehrten sich nochmals um zwei bis drei tiefe Sorgenfalten auf der Stirn. Dark Castle hatte leider bis auf den halbwegs gelungenen Erstling "Haunted Hill" bloß mittelmäßigen Stuß wie "Ghost Ship" und "Gothika" in die hiesigen Kinos und Wohnzimmer gespült. Da
wurde ich also schon mal während des Vorspanns auf den Boden der Realität zurückgeholt.
Hilary Swank spielt hier eine "Ermittlerin " die religiöse Phänomene untersucht um diese mittels rationalen Erklärungen ad absurdum zu führen. Natürlich ist sie recht erfolgreich in ihrem Metier und genauso folgerichtig kommt im Laufe der Handlung auch die ultimatie Bewährungsprobe auf sie zu. Da sie natürlich durch ein tragisches Ereignis in der Vergangenheit (Gähn!!!) ihren Glauben an Gott verlor usw usw. bla bla bla!!
Also zum Thema Story verschwende ich hier kein weiteres Wort - wer Filme wie "Das Omen", "Stigmata", "The Gift" usw. schon mal sah, kann sich die Handlung bereits nach etwa 20 Minuten bis fast zum Ende selbst zusammenreimen.
Trotz einer zweifachen Oscargewinnerin in der Hauptrolle ist "The Reaping" ein ziemlich trister, wenig überraschender Durchschnittsfilm. Handlungstechnisch sehr durchschaubar kann man eigentlich bloß auf eine qualitativ bessere filmtechnische Umsetzung des Elends hoffen.
Und auch hier regiert gerade mal Mittelmaß! Die als kleine Highlights gedachten, eingestreuten Visionsszenen sind weder überzeugend noch sehr innovativ und dienen bestenfalls dazu den Zuschauer optisch zu verwirren
Schauspielerisch ist zwar Swank mit mehreren Pferdelängen Vorsprung die Beste ohne aber auch nur ansatzweise an Glanzleistungen wie z.B. in "Million Dollar Baby" anknüpfen zu können. Der Rest vom Cast sind bis auf Stephen Rea sowieso bloß irgendwelche Nobodies, denen man ihre drehbuchtechnische Rolle schon am Gesicht ansieht .
Von Seiten der Kamera wird dann noch versucht dem Streifen ene Art dokumentarischen Touch zu verleihen, was aber auch irgendwie in die Hose geht. Zusammen mit den eindeutig als am Computer entstandenen Effekten zeigt sich auch hier bloß ein Bild des Jammers...
Lustigerweise muß ich hier noch anmerken, daß nachdem "Dark Castle" schon die Oscar-Preisträgerin Halle Berry in "Gothika" verheizte doch tatsächlich nun auch noch Hilary Swank sich auf den qualitativ dünnen Boden der Dark-Castle-Produktionen zerren liess. Also da frage ich mich doch wofür man da nen Manager hat!!
Fazit: "The Reaping" ist zu keiner Zeit irgendwie spannend, mysteriös oder gar hintergründig und bedient eigentlich bloß Erwartungen bestehend aus Versatzstücken deutlich besserer Filme. (5,5 von 10 möglchen Punkten)